Quartalszahlen
Aktie im Sinkflug: NORMA Group leidet unter schwacher Konjunktur
Der Autozulieferer und Verbindungstechnikanbieter NORMA hat im dritten Quartal das schwache Konjunkturumfeld zu spüren bekommen und musste um 4,3 Prozent auf 197,5 Millionen Euro gesunkene Umsätze verbuchen.
- NORMA verzeichnete 4,3% Umsatzrückgang auf 197,5 Mio.
- Operatives Ergebnis durch höhere Kosten stark belastet.
- Verlust von 52 Mio. Euro nach Wertberichtigung festgestellt.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Höhere Kosten für Personal und Logistik belasteten das operative Ergebnis. Das Geschäft mit Verbindungstechnik für Fahrzeuge ging branchenbedingt zurück. Dagegen wuchs der Geschäftsbereich Industry Applications aufgrund einer guten Geschäftsentwicklung in Amerika leicht.
NORMA begründete das Ergebnis mit einer verhaltenen wirtschaftlichen Lage und demzufolge geringeren Wachstumgserwartungen.
Die Aktie gab im frühen Handel bis zu fast neun Prozent nach und rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni. Zuletzt betrug das Minus 3,7 Prozent. Volker Bosse, Analyst von der Baader Bank, schrieb, die Umsätze hätten die Erwartungen verfehlt.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten brach in den drei Monaten bis Ende September um fast die Hälfte auf 3,8 Millionen Euro ein, wie das SDAX-Unternehmen mitteilte. Der Autozulieferer rechnet dabei die Wassermanagement-Sparte heraus, die er an das US-Unternehmen Advanced Drainage Systems verkauft.
Unter dem Strich rutschte der Konzern wegen eines Wertberichtigungsbedarfs in die Verlustzone. Der Fehlbetrag im fortzuführenden Geschäft betrug 52 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Gewinn von 3,3 Millionen Euro gemacht.
Erst jüngst haben die Hessen mit Advanced Drainage Systems (ADS) einen Käufer für die Wassermanagement-Sparte gefunden. Der Transaktionswert liegt den Angaben zufolge bei einer Milliarde US-Dollar (knapp 850 Millionen Euro). Nach Abzug von Steuern und Transaktionskosten sowie unter Berücksichtigung der üblichen Kaufpreisanpassungsklauseln erwartet NORMA einen Nettomittelzufluss von rund 620 bis 640 Millionen Euro.
Das Unternehmen befindet sich im Umbau und hatte Ende 2024 den Verkauf der Sparte angekündigt, um sich wieder auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Im Zusammenhang mit dem Verkauf passte NORMA auch seine Prognose für das laufende Jahr an. Der Umsatz aus den fortgeführten Aktivitäten soll rund 810 bis 830 Millionen Euro erreichen. Die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) sieht Norma bei 0 bis rund 1 Prozent.
Die Baader Bank hat die Einstufung für NORMA Group nach Zahlen mit einem Kursziel von 22 Euro auf "Add" belassen. Die vom Verkauf der Wassersparte verzerrten Ergebnisse seien geprägt von einem insgesamt verhaltenen Konjunkturumfeld schrieb Volker Bosse, Analyst bei der Baader Bank, am Dienstag. Die bereits angepasste Prognose für das laufende Geschäftsjahr sei aber bestätigt worden.
Autor: Paul Späthling, wallstreetONLINE Redaktion
Die NORMA Group Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -4,44 % und einem Kurs von 13,34EUR auf Tradegate (04. November 2025, 12:31 Uhr) gehandelt.
