Hebel-Idee | Long-Chance
Warum ausgerechnet auf Novo Nordisk setzen, wenn diese Aktie so viel besser ist?
Während viele Anlegerinnen und Anleger verzweifelt auf einen Turnarnound der Aktie von Novo Nordisk warten, hat Halozyme schon jetzt deutlich mehr zu bieten.
Willkommen zum wallstreetONLINE-TrendFinder – Halozyme
Auf dem Weg zu finanziellem Erfolg an der Börse gibt es viele Fallstricke. Vor allem psychologische Hürden werden von vielen Anlegerinnen und Anlegern unterschätzt, dabei kosten diese langfristig oft besonders viel Geld. Dazu gehört beispielsweise das ungeliebte Realisieren von Verlusten: Oft werden Verlustpositionen in der Hoffnung auf eine Trendwende gehalten, was zu hohen Opportunitätskosten führen kann. Nicht selten ist das so "blockierte" Kapital in aussichtsreicheren Werten besser investiert.
Auch der sogenannte Anker-Effekt führt oft zu unrealistischen Kurserwartungen einerseits und übermäßig langen Haltedauern von Verlustpositionen andererseits. Dahinter steckt die Erwartung von Marktteilnehmenden, dass frühere Kursniveaus rasch wieder erreicht werden können. So werden beispielsweise Allzeithochs oder Allzeittiefs zum Maßstab für die eigenen Kurserwartungen genommen – ganz gleich, ob das mit einer sinnvollen Unternehmensbewertung einhergeht oder nicht.
Wer "Novo Nordisk" sagt, sollte besser Halozyme kaufen!
Ein aktuelles Beispiel für die Wirkmächtigkeit dieser beiden Fallstricke ist die Aktie von Novo Nordisk, die gegenwärtig eine der beliebtesten Turnaround-Wetten am Markt beziehungsweise innerhalb der Pharmabranche ist. Viele Anlegerinnen und Anleger verankern ihre Kurserwartungen am Allzeithoch von umgerechnet rund 140 Euro und hoffen auf starke Kursgewinne. Tatsächlich dürfte es mit Blick auf die wiederholt herabgesenkten Wachstumsziele sowie der Unternehmensbewertung Jahre dauern, bis die Dänen hier wieder heranreichen – wenn die Aktie überhaupt jemals wieder so hoch notiert.
Bis es vielleicht wieder soweit ist, werden Kursgewinne in sehr viel aussichtsreicheren Werten verpasst, was zu Opportunitätskosten und Underperformance führt. Zu den Werten, die Novo Nordisk in den kommenden Jahren mühelos schlagen könnten, gehört Halozyme.
Dahinter verbirgt sich angesichts einer Marktkapitalisierung von knapp 8 Milliarden US-Dollar ein vergleichsweise kleiner Player. Hierzulande trat das Unternehmen vor allem mit einer ebenso überraschenden wie eilig zurückgezogenen Übernahmeofferte für Evotec in Erscheinung. Halozyme verfügt aber auch über eine eigene respektable Forschungsabteilung. Vor allem der Wirkstoffverstärker Enhanze hat sich zu einem Kassenschlager entwickelt, der für ein überdurchschnittlich hohes Umsatzwachstum sorgt. Gleichzeitig ist die Unternehmensbewertung noch günstig – vor allem günstiger als die des inzwischen als Value-Play gehandelten Novo Nordisk.
Halozyme Chartsignale
- Konsolidierung nach Allzeithoch: Die Aktie befindet sich nach neuen Rekordnotierungen in einer Korrektur. Die Überhitzung wurde inzwischen abgebaut.
- Doppelboden: Bei 64/65 US-Dollar ist es zu einer Bodenbildung gekommen. Dadurch besteht jederzeit die Chance auf einen neuen Anstieg und eine Trendwende.
- Langfristiger Aufwärtstrend intakt: Kurzfristig ist der Abwärtstrend noch intakt, aber der mittel- und langfristige Aufwärtstrend sind bislang völlig ungefährdet.
- Neue Anstiegschance: Dank verbesserten technischen Indikatoren könnte Haloyzme mit den guten Quartalszahlen vom Montag im Rücken jederzeit wieder ansteigen.
So viel Qualität zum kleinen Preis bietet kaum ein zweiter Pharmawert
Am Montagabend hat Halozyme seinen jüngsten Quartalsbericht veröffentlicht. Der ist wie gewohnt stark ausgefallen. Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 22,1 Prozent auf 354,3 Millionen US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen um 15,2 Millionen US-Dollar geschlagen werden.
Der bereinigte Gewinn (Non-GAAP) landete bei 1,72 US-Dollar pro Aktie und damit um 11 Cent über den Schätzungen. Insgesamt erzielte Halozyme einen auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn in Höhe von 175,2 Millionen US-Dollar. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreswert von 137,0 Millionen US-Dollar einem Anstieg von 27,9 Prozent – und einer beeindruckenden Nettomarge von 49,5 Prozent. Das ist ein Weltklasse-Wert. Möglich machen das die sogenannten "Royalties", also Nutzungsgebühren von anderen Unternehmen für die Verwendung von Enhanze.
Seine Unternehmensprognose für das laufende Geschäftsjahr hat der Konzern angehoben. Bei den Erlösen wird mit 1,3 bis 1,375 Milliarden US-Dollar mit bis zu 20 Millionen US-Dollar mehr gerechnet. Der Gewinn pro Aktie soll sich auf bereinigter Basis auf 6,10 bis 6,50 US-Dollar belaufen. Hier wurde die Prognose um 10 Cent angehoben.
Nach Korrektur: Unverändert konstruktives Chartbild
Eine aussagekräftige Kursreaktion steht noch aus. Mit Blick auf den Chart präsentiert sich Halozyme jedoch in einer guten Verfassung. Zwar korrigierte die Aktie in den vergangenen Wochen und setzte deutlich von ihren Allzeithochs zurück, doch der übergeordnete Aufwärtstrend ist weiter intakt.
Kurzfristig liegt noch ein Abwärtstrend vor, wie der Blick auf den Trendstärkeindikator MACD zeigt, der unter seiner Nulllinie notiert. Doch im Bereich von 64/65 US-Dollar hat Halozyme bereits einen Boden gefunden, der nun zum Sprungbrett für eine Erholung werden könnte.
Diesen Verdacht legt vor allem die Verbesserung im Relative-Stärke-Index (RSI) nahe, der sich von überverkauften Zuständen erholen konnte und schon bald ersten Rückenwind liefern dürfte. Für Absicherung nach unten sorgen außerdem die Aufwärtstrendlinie bei etwa 57 US-Dollar sowie die 200-Tage-Linie bei 62 US-Dollar. Zur Oberseite gilt es für einen erneuten Anlauf der Allzeithochs zunächst die Widerstandszone bei 70 US-Dollar zu überwinden, wo neben einem Horizontalwiderstand auch die 50-Tage-Linie verläuft.
Aktie deutlich günstiger als die Branche und auch Novo Nordisk
Steigende Kurse werden nicht nur durch starke Geschäftszahlen und die konstruktive Ausgangslage im Chart der Aktie befürwortet, sondern auch durch die moderate Unternehmensbewertung. Für das laufende Geschäftsjahr ist Halozyme mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,0 bewertet. Schon das liegt um 41,5 Prozent unter dem Branchendurchschnitt sowie um 20 Prozent unter dem Wert von Novo Nordisk. Geradezu ein Schnäppchen ist das Papier jedoch für 2026, für das Analystinnen und Analysten aktuell ein KGV von 8,5 veranschlagen – so günstig gibt es kaum ein Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen mit zweistelligem Umsatzwachstum.
Auch beim Kurs-Cashflow-Verhältnis (KGV) notiert Halozyme deutlich unter dem Wert der Vergleichsgruppe. Dafür müssen beim Buchwert oder auch dem Kurs-Umsatz-Verhältnis höhere als in der Branche übliche Vielfache hingenommen werden.
Mit Blick auf die historische Norm notiert die Aktie dagegen bei allen (!) Kennziffern unter ihren Mittelwerten. Die Abschläge liegen hier bei rund einem Drittel bis zur Hälfte, was auf eine strukturelle Unterbewertung der Anteile hindeutet.
Wall Street sieht rund 15 Prozent Aufwärtspotenzial
Entsprechend positiv fallen die Urteile gegenüber der Aktie aus. Bei insgesamt 10 Empfehlungen von Wall-Street-Expertinnen und -Experten raten 3 zum Kaufen und 3 zum Übergewichten der Aktie. Vier weitere Empfehlungen legen Anlegerinnen und Anlegern das Halten der Anteile nahe. Das ergibt im Mittel ein Rating zum Übergewichten.
Der faire Wert der Anteile wird aktuell auf 75,89 US-Dollar veranschlagt. Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 14,6 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Montagabend. Angesichts der angehobenen Unternehmensprognose könnten einige Analystinnen und Analysten bald nachziehen, ihre Kursziele anheben und somit für weiteren Rückenwind sorgen.
Halozyme auf einen Blick
- ISIN: US40637H1095
- Marktkapitalisierung: 7,74 Milliarden US-Dollar
- Dividendenrendite: -
- KGVe 2026: 8,5
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Übergewichten
- Fairer Wert (laut Konsens): 75,89 US-Dollar
- Aufwärtspotenzial: +14,6 Prozent
Die TrendFinder-Hebel-Idee
Halozyme bietet alles, was sich Anlegerinnen und Anleger von einer Aktie beziehungsweise einem Unternehmen wünschen können: Ein starkes Produkt, das für ein zweistelliges Umsatzwachstum sorgt, eine hohe Ertragsstärke, ein ansprechendes Chartbild, solide Unternehmensfinanzen (Verschuldung nach Abzug der Barreserven: rund 100 Millionen US-Dollar) und das Vertrauen der Analystinnen und Analysten.
Damit dürfte die Aktie mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden – sehr viel eher, als das die krisengeplagten Anteile von Novo Nordisk tun dürften. Da Halozyme keine Dividende zahlt, können risikoaffine Investoren anstatt auf die Aktie auch auf den Call-Optionsschein MK9D4G setzen. Dieser ist mit einem Basispreis von 60,00 US-Dollar und einer Laufzeit bis zum 18. Juni 2026 ausgestattet.
Daraus ergibt sich tagesaktuell ein effektiver Hebel (Omega) von 3,3 sowie für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) folgendes Auszahlungsprofil:
Doch Vorsicht: Sollte Halozyme zum Laufzeitende unter 60,00 US-Dollar notieren, verfällt MK9D4G wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig unter die 200-Tage-Linie bei 61,60 US-Dollar beziehungsweise ihre Aufwärtstrendlinie gefallen ist.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion


