Quartalszahlen
Evonik kämpft gegen Verluste – das sagen jetzt die Analysten!
Evonik leidet unter US-Zöllen, schwacher Nachfrage und der Krise im chinesischen Immobiliensektor. Der Umsatz fiel um 12 % auf 3,4 Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda um rund 20 %. Analysten reagieren verhalten.
- Evonik Umsatz fiel um 12 % auf 3,4 Mrd. Euro.
- Schwache Nachfrage und US-Zölle belasten Geschäft.
- Sparprogramm soll bis 2026 Kosten um 400 Mio. senken.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Dem Spezialchemiekonzern Evonik machen US-Zölle, eine träge Kojunktur und die Krise im chinesischen Immobiliensektor zu schaffen. Ein Sparprogramm läuft bereits, trotzdem sinkt der Umsatz zunächst weiter.
Evonik teilte am Dienstag mit, dass die Nachfrage bis zum Ende des Jahres schwach bleiben dürfte. In den drei Monaten bis Ende September erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatzrückgang um zwölf Prozent 3,4 Milliarden Euro und im Tagesgeschäft einen Gewinn (bereinigtes Ebitda) von 448 Millionen Euro. Das ist gut ein Fünftel weniger als vor einem Jahr und liegt im Rahmen der gegen Ende September avisierten Bandbreite.
Dabei belaste vor allem ein Absatzrückgang, während die Verkaufspreise annähernd stabil gehalten werden konnten. Unter dem Strich entfällt auf die Anteilseigner der Essener ein Verlust von 106 Millionen Euro nach einem Überschuss von 223 Millionen vor einem Jahr. In dem schwierigen Geschäftsumfeld hatte der MDAX-Konzern vor einiger Zeit ein Sparprogramm aufgesetzt, in dessen Zuge auch das Management gestrafft wird.
Damit sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um rund 400 Millionen Euro gesenkt werden. Wie es nun hieß, kommt das Programm planmäßig voran. Die Vorteile durch weniger Hierarchieebenen und geringere Personalkosten werden bereits sichtbar. Bis Ende des Jahres werden 90 Prozent aller Bereiche in ihre neue Struktur überführt sein.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Evonik nach Zahlen mit einem Kursziel von 15 Euro auf "Neutral" belassen. Analyst Geoff Haire schrieb dazu, dass das Kerngeschäft des Spezialchemiekonzerns dier Erwartungen verfehlt habe. Um das bestätigte Jahresziel für das operative Ergebnis zu erreichen, müsste der zuletzt übliche saisonale Dämpfer im Schlussquartal aus seiner Sicht diesmal schon geringer ausfallen.
JPMorgan hat die Einstufung für Evonik nach Zahlen mit einem Kursziel von 20 Euro auf "Overweight" belassen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) habe im dritten Quartal zwar dem Marktkonsens entsprochen, schrieb Analyst Chetan Udeshi am Dienstag. Er schränkte jedoch ein, dass die Qualität insgesamt von den Anlegern bemängelt werden dürfte. Der Ausblick liege nahe am Konsens.
Das Analystenhaus Warburg Research hat Evonik mit einem Kursziel von 20,40 Euro auf "Hold" belassen. Das dritte Quartal sei so schwach gewesen, wie bereits vorab signalisiert, schrieb Analyst Oliver Schwarz am Dienstag.
Autor: Paul Späthling, wallstreetONLINE Redaktion
Die Evonik Industries Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,83 % und einem Kurs von 14,41EUR auf Tradegate (04. November 2025, 13:39 Uhr) gehandelt.
