Übernahmekampf um Metsera
Pfizer läuft die Zeit davon: Novo Nordisk legt Mega-Angebot vor!
Novo Nordisk treibt den Preis im Übernahmekampf um das Abnehm-Startup Metsera auf 10 Milliarden US-Dollar. Pfizer bleiben nur noch zwei Tage, um nachzulegen.
- Novo Nordisk bietet 10 Mrd. USD für Metsera-Aktien.
- Pfizer hat nur zwei Tage, um sein Angebot zu verbessern.
- Klage von Pfizer wegen Fusionsverstoß und Unsicherheiten.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Der Übernahmepoker um den US-Abnehmmedikamentenhersteller Metsera spitzt sich zu. Nach Angaben des Unternehmens haben sowohl Pfizer als auch Novo Nordisk ihre Angebote nachgebessert. Doch der dänische Pharmakonzern liegt nun vorn: Novo Nordisk bewertet Metsera mit bis zu 86,20 US-Dollar je Aktie – rund 10 Milliarden US-Dollar insgesamt. Pfizer bietet dagegen nur bis zu 70,00 US-Dollar je Aktie, was etwa 8,1 Milliarden US-Dollar entspricht.
Metsera erklärte, nach Rücksprache mit Rechts- und Finanzberatern habe der Vorstand das überarbeitete Angebot von Novo Nordisk als "überlegenes Unternehmensangebot" im Sinne des bestehenden Fusionsvertrags mit Pfizer eingestuft. Damit beginnt für Pfizer ein zweitägiges Zeitfenster, um seine Konditionen zu verbessern.
Zwei-Phasen-Deal mit Barzahlung und Bonusoptionen
Das neue Angebot von Novo Nordisk sieht eine zweistufige Transaktion vor. Zunächst soll Metsera-Aktionären eine Barzahlung von 62,20 US-Dollar pro Aktie zustehen – eine deutliche Steigerung gegenüber den zuvor gebotenen 56,50 US-Dollar. Im Gegenzug erhält Novo Nordisk nicht stimmberechtigte Vorzugsaktien, die 50 Prozent des Metsera-Kapitals ausmachen. Kurz darauf plant Metsera eine Dividendenausschüttung in gleicher Höhe.
In einem zweiten Schritt sollen Investoren zusätzlich ein sogenanntes "Contingent Value Right" (CVR) erhalten – eine erfolgsabhängige Zahlung von bis zu 24,00 US-Dollar je Aktie, sofern bestimmte Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine erreicht werden. Damit würde Novo Nordisk den gesamten Konzern vollständig übernehmen.
Pfizer erhöht den Druck – aber Metsera bleibt skeptisch
Pfizer hatte erst am 3. November sein Angebot angepasst: Der Baranteil wurde auf 60,00 US-Dollar pro Aktie erhöht, das CVR jedoch auf maximal 10,00 US-Dollar reduziert. Zudem verlangte Pfizer, dass Metsera einen Anteil von 14,9 Prozent seiner Aktien sofort verkauft und öffentlich erklärt, das Novo-Angebot sei "untragbar".
Trotz dieser Zugeständnisse hält Metsera am bestehenden Fusionsvertrag mit Pfizer fest – allerdings nur vorläufig. Sollte Novo Nordisk nach Ablauf der Verhandlungsfrist weiterhin das attraktivere Angebot bieten, könnte Metsera den Vertrag mit Pfizer kündigen.
Klage und Steuerfragen werfen Unsicherheiten auf
Darüber hinaus hat Pfizer den juristischen Weg eingeschlagen. Die erste Klage, eingereicht am Freitag, wirft Novo vor, mit ihrem Angebot gegen die Fusionsvereinbarung von Pfizer zu verstoßen und die kartellrechtliche Prüfung zu umgehen. Pfizer beantragt beim Gericht, Metsera an der Kündigung des Deals zu hindern. Eine Anhörung ist für Dienstag angesetzt.
Metsera weist zugleich darauf hin, dass die steuerliche Behandlung der geplanten Dividendenausschüttung noch nicht abschließend geklärt ist. Voraussichtlich werde sie zunächst als Kapitalrückzahlung und anschließend als Kapitalgewinn eingestuft. Eine endgültige Bewertung soll nach Abschluss des Geschäftsjahres 2025 erfolgen.
Saskia Reh, wallstreetONLINE Redaktion
