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    Petrotec  1088  0 Kommentare Zuviel Zukunft im aktuellen Kurs

    Einen nur leidlich erfolgreichen Börsenstart feierte im November letzten Jahres der Biodieselproduzent Petrotec. Wir hatten zu Recht von einer Zeichnung abgeraten, da die Risiken die Chancen unserer Einschätzung nach eindeutig überwogen. Bei mittlerweile nur noch 14 Euro werden die Aktien langsam interessant. Aber auch bei den Biokraftstoffproduzenten gilt: Sobald erst einmal einige halbwegs vergleichbare Titel an der Börse gelistet sind, wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

    Interessante Produktionstechnologie

    Dabei kam Petrotec mit einer sehr interessanten Story: Aus Alt mach Neu! Das Unternehmen verwendet zur Herstellung von Biodiesel nämlich überwiegend Altspeisefette, wie sie in großen Restaurantketten zuhauf anfallen. Dazu entwickelte Petrotec schon vor mehr als sieben Jahren ein spezielles Verfahren. In mehreren Ländern sind besondere Sammelbehälter in der Nähe von Schnellimbiss-Restaurants und ähnlichen Einrichtungen angesiedelt. Nach Firmenangaben zahlen Abnehmer von Altspeisefetten bis zur Hälfte weniger als Konkurrenten, die beispielsweise Destillatvorrichtungen mit Rapsöl betreiben. Nicht zuletzt spricht die Verfügbarkeit für die Verwendung von Gebrauchtem: Altspeisefette gibt es zuhauf, während die Biokraftstoffhersteller ansonsten mit der Nahrungsmittelindustrie um die „Rohstoffe“ konkurrieren müssen. In Frankreich hat Petrotec kürzlich den bestehenden Vertrag mit McDonald's um ein Jahr verlängert. 2006 importierte man rund 5.800 Tonnen Altspeisefett von McDonald's Frankreich. Ein großer Teil des nach Petrotec-Berechnungen über 400.000 Tonnen großen Altspeisefettaufkommens steht nach einer Gesetzesänderung über die Verfütterung von Küchen- und Speiseresten an Schweine nunmehr für die Erfassung zur industriellen Verwertung zur Verfügung.

    Massiver Kapazitätsausbau?

    Die gegenwärtige jährliche Kapazität von 85.000 Tonnen Biodiesel, die seit September 2006 erreicht ist, nimmt sich noch spärlich aus. So verzeichnete Petrotec im letzten Jahr erst Umsätze von 40,4 Mio. Euro, die im Jahr 2006 auf rund 55 Mio. Euro anwachsen sollten. Bis 2009, so eine Studie des Konsortialführers UBS, sind 270 Mio. Euro geplant, wenn die Produktionskapazität wie prognostiziert knapp eine halbe Million Tonnen erreicht haben soll. Das ist aktuell der Stand der Ölmühle Hamburg, die zum amerikanischen Konzern Archer Daniels Midland zählt. Mit den Mitteln aus dem Börsengang, also rund 93,5 Mio. Euro, soll die gewaltige Expansion finanziert werden. Ein Manko ist, dass Petrotec aufgrund der erst noch ausstehenden Investitionen nicht vor 2008 profitabel sein wird. Das Unternehmen wird von Zinsbelastungen von rund 5 Mio. Euro per anno abgebremst.

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    Verfasst von 2Performaxx
    Petrotec Zuviel Zukunft im aktuellen Kurs Einen nur leidlich erfolgreichen Börsenstart feierte im November letzten Jahres der Biodieselproduzent Petrotec. Wir hatten zu Recht von einer Zeichnung abgeraten, da die Risiken die Chancen unserer Einschätzung nach eindeutig überwogen. Bei …