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    Lycos Europe  1780  0 Kommentare Schwarze Zahlen in 2007?


    Nach dem Verkauf der schwedischen Tochter Spray inklusive Netzzugangsgeschäft, steht nunmehr auch der Verkauf des deutschen Internet-Zugangsgeschäfts auf der Agenda von Lycos Europe Chef - Christoph Mohn. „Wir haben ein paar Interessenten für das Geschäft“, sagt der CEO im Gespräch mit TradeCentre. Insgesamt nutzen in heimischen Gefilden von Lycos Europe rund 38.000 Breitband- und 24.000 Schmalbandkunden den Dienst. Das Segment erzielte in 2006 einen Umsatz von sechs Millionen Euro und ein in etwa ausgeglichenes Ergebnis, ergänzt Mohn. Der Firmenchef erhofft sich aus dem Verkauf keinen großen Geldregen. „Es kommt auch auf die Struktur des Verkaufs an. Wir können uns zum Beispiel vorstellen, das Geschäft zu verkaufen und gleichzeitig mit dem Käufer eine exklusive Werbekooperation für neue Kunden zu vereinbaren, “ erklärt Mohn. Sollte diese Struktur sich nicht verwirklichen lassen, wird das Geschäft schlicht verkauft und das Unternehmen ist werbetechnisch komplett offen für Access-Anbieter, die bisher nicht auf dem deutschen Lycos-Portal entsprechende Werbung geschaltet haben. Der Verkauf stellt den Abschluss einer Portfoliobereinigung dar, mit dem Ziel, sich komplett auf die Bereiche Paid Services & Shopping sowie Online Werbung zu konzentrieren. „Mit diesen drei Sparten sehen wir uns für die Zukunft gerüstet“.

    Durch den Verkauf von Spray und dem deutschen Access-Geschäft „verliert“ die Firma zunächst Erlöse von circa 46 Millionen Euro. Ertragstechnisch wirkt sich der Effekt leicht positiv aus. Basis des Konzernumsatzes aus Werbung, Paid Services & Shopping liegt nunmehr bei circa 80 Millionen Euro. Inklusive der Übernahme von mentasys im Herbst vergangenen Jahres kommen in 2007 nochmals zehn Millionen Euro Umsatz hinzu. Mohn rechnet in 2007 auch mit organischem Wachstum. Summa summarum müsste Lycos Europe (NL0000233195) in diesem Jahr mehr als 100 Millionen Euro Umsatz stemmen. Zudem gehen wir davon aus, dass in 2007 unterm Strich und auch ohne Einmaleffekte schwarze Zahlen bis Silvester in den Büchern stehen. Mohn wollte dies nicht kommentieren. Er bekräftigt aber, mittelfristig eine Umsatzrendite von zehn Prozent zu erwirtschaften. „Unsere Kostenstruktur ist gut. Wir wollen durch die Einführung von neuen Produkten und die Expansion in die USA das Umsatzvolumen ausweiten, um so die Umsatzrendite zu erreichen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.

    Akquisitionen im kleineren Volumen in Europa aber vor allem auch in den Staaten, schloss Mohn nicht aus. Die Kriegskasse dürfte aktuell mit mehr als 110 Millionen Euro gefüllt sein. In Kürze wird die im holländischen Haarlem ansässige Firma Zahlen für das Jahr 2006 veröffentlichen. Spektakuläres dürfen Sie aber nicht erwarten. Lycos Europe dürfte das letzte Jahr mit einem positiven Nettoergebnis abgeschlossen haben. Durch einen positiven Einmaleffekt von mehr als 14 Millionen Euro sollte ein Gewinn locker drin sein. Ohne diesen Effekt hätte Lycos Europe das Jahr 2006 aber mit roten Zahlen verabschiedet. Ebenfalls schließen wir aufgrund massiver Verlustvorträge auch eine Aktivierung der latenten Steuern nicht aus, was sich zumindest auf dem Papier auf den Gewinn positiv auswirkt.

    Das Unternehmen ist auf dem richtigen Weg. Allerdings dauert die Entwicklung zum profitablen Internetportal nun schon recht lange. Dies spiegelt sich auch im Aktienkurs wieder, der seit Monaten bei Kursen von 90 Cent umherdümpelt. Mutige Anleger setzen auf „den letzten Mohikaner“ im Internet, auf das sich das Jahr 2007 zum Erfolg entwickelt.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Lycos Europe Schwarze Zahlen in 2007? Nach dem Verkauf der schwedischen Tochter Spray inklusive Netzzugangsgeschäft, steht nunmehr auch der Verkauf des deutschen Internet-Zugangsgeschäfts auf der Agenda von Lycos Europe Chef - Christoph Mohn. „Wir haben ein paar Interessenten für …