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     2133  0 Kommentare „Armes Amerika, reiches Russland“ oder auch „Rubel long, Dollar short“!

    Vor zwei Wochen war noch die Headline meiner Kolumne „Rebound oder Immobilienkrise?“ und genau dies war nachfolgend das Thema in den meisten Börsenzeitschriften. Nun war zwar die Immobilienkrise in den USA der Anlass der zweiten Korrektur, der Rebound kam aber schneller als von meisten erwartet wurde, obwohl wir dieses Phänomen der „v-förmigen“ Kurserholung schon vom letzten Jahr kennen, wo es im Juni auch keine Bodenbildung und auch keine sonst typische A-B-C-Korrektur gab. Dennoch kann mittelfristig an den internationalen Aktienmärkten keine Entwarnung gegeben werden. Bernanke hat zwar die Zinsen unverändert bei 5,25% gelassen; dennoch könnte er im zweiten Halbjahr mit dem Phänomen „Stagflation“ zu kämpfen haben und man darauf gespannt sein. wie er darauf reagieren wird. Was aber bei der Diskussion um weitere Zinserhöhungen vergessen wird, ist dass Bernanke im Grunde gar keinen Zinserhöhungsspielraum mehr hat. Denn wenn er jetzt die Zinsen noch einmal (überraschend) erhöhen würde, könnte er eine Lawine ins Rollen bringen, wo dann nur noch schwer durch Zinssenkungen gegengesteuert werden kann. Am langen Ende sind bisher die Zinsen noch nicht sehr stak gestiegen. Wenn die langfristigen Zinsen in den USA weiter steigen sollten würde sich das US-Haushaltsbilanzdefizit enorm erhöhen. Schon jetzt nimmt die US-Verschuldung besorgniserregende Ausmaße an. Die Staatsverschuldung beträgt zwar „nur“ 8,5 Billionen USD; wenn neben der Staatsverschuldung auch doch die Verpflichtungen der Pensionskassen und Gesundheitssysteme hinzuaddiert wird, macht die Verschuldung der USA über 300% des BSP aus. Angeblich gibt es kumulativ mit 53 Billionen USD schon genauso hohe Auszahlungsverpflichtungen wie Vermögen in den USA. Wenn die chinesischen Nationalbank, die mittlerweile ein Vermögen von 1,5 Billionen US-Dollar zu verwalten hat, nicht ständig amerikanische Anleihen kaufen und damit zum Großteil das US-Haushaltsbilanzdefizit finanzieren würde, müssten die US-Zinsen enorm stiegen, um überhaupt noch international Abnehmer zu finden. Früher oder später könnte dies China auch als politisches Druckmittel gegenüber den USA benutzen, denn wer in der Gläubigerposition ist, sitzt immer am längeren Hebel. Die Verschuldungspirale nimmt in den USA schon jetzt dramatische Züge an, wobei die Verschuldung – auch durch den Irakkrieg - exponentiell steigt. In Deutschland sieht die Verschuldungssituation übrigens nicht viel besser aus, wobei uns hier der demographische Faktor in Zukunft noch vor sehr viel größere Herausforderungen stellen wird. Dies wird noch zu viel Entbehrungen und Unmut in der Bevölkerung führen.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
    „Armes Amerika, reiches Russland“ oder auch „Rubel long, Dollar short“! Vor zwei Wochen war noch die Headline meiner Kolumne „Rebound oder Immobilienkrise?“ und genau dies war nachfolgend das Thema in den meisten Börsenzeitschriften. Nun war zwar die Immobilienkrise in den USA der Anlass der zweiten Korrektur, der …