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     4152  0 Kommentare Die richtige Aktie zur richtigen Zeit

    Dem Aktienanleger bietet sich eine unüberschaubare Vielfalt an Aktien und Analysemöglichkeiten. Schnell kommt die Phase, wo man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Die zur Verfügung stehenden Informationen und Datenmengen sind zeitlich einfach nicht mehr zu bewältigen – es sei denn, man schränkt das betrachtete Anlageuniversum stark ein oder legt sich eine eigene Investmentbank zu. Die letztgenannte Variante dürfte die Belastbarkeit des Geldbeutels überstrapazieren, die erste Variante die lukrativen Gelegenheiten einschränken. Aber es gibt dennoch eine ausgezeichnete Analysemöglichkeit, die für jedermann erschwinglich ist und bei richtiger Anwendung wertvolle Entscheidungsgrundlagen bereitstellt.

    Gemeint ist das „screenen“ von Aktien. Aus einem definierten Anlageuniversum werden nach festen Kriterien Aktien selektiert. Dabei können Fundamentaldaten wie auch technische Analysetools verwendet werden. Der große Vorteil besteht darin, enorme Datenmengen nach einheitlichen Maßstäben aufzubereiten, die der Investor für wichtig erachtet. Das Ergebnis sind überschaubare Aktienlisten als Anregung für Investmententscheidungen. Man kann den Prozess derart verfeinern, dass daraus umfassende Anlagestrategien entstehen. Die CANSLIM-Methode von O´Neil oder die in O`Shaugnessys Buch „Die besten Anlagestrategien aller Zeiten“ genannten Verfahren sind erfolgreiche Beispiele dafür.

    Aber es muss gar nicht so kompliziert sein. Schon einfache Aktienscans liefern wertvolle Hinweise, wo etwas passiert und es sich lohnen könnte, genauer nachzuschauen. Die populäre Suche nach 52-Wochen-Hochs, Umsatzspitzenreitern oder Volatilitätsausbrüche sind nichts anderes als eine besondere Form des Aktiensceenings.

    Entscheidend ist, dass die verwendeten Kriterien nachvollziehbar sind und dem Anwender bewusst ist, auf welchem theoretischen Fundament sie stehen. Wer die Relative Stärke als Selektionskriterium verwendet, sollte an die Existenz von Trends glauben. Dagegen dürfte ein überzeugter „Random Walk Verfechter“ Probleme damit haben.

    Je besser das verwendete Analyseinstrumentarium mit der eigenen Anlegermentalität harmoniert, desto größer sind die Erfolgsaussichten: Nur wenn das Vertrauen da ist, wird man in kritischen Börsenzeiten nicht all seine guten Grundsätze über Bord werfen. Lassen Sie nicht zu, dass der Spruch „diesmal ist alles anders“ zum kostspieligen Eldorado wird.

    Natürlich sind Aktienscans nicht der heilige Gral der Geldanlage. Jedes Screening ist nur so gut, wie die angewandten Parameter realistische Aussagen über den weiteren Kursverlauf zulassen. Aber auch falsche Daten, unseriöse Aktienpushereien, eine niedrige Marktkapitalisierung oder fehlende Börsenumsätze können zu Fehlinterpretationen führen. Deshalb empfehle ich dringend, die selektierten „Favoriten“ immer einer Detailanalyse zu unterziehen. Ein konsequentes Money Management ist absolute Pflicht. Verluste müssen begrenzt werden, Gewinne dürfen gerne weiterlaufen.

    In der aktuellen Ausgabe des Rohstoff Spiegels gebe ich den Startschuss für spezielle Aktienscreenings. Dabei handelt es sich nicht um Anlageempfehlungen, sondern nur um Anregungen, die auf Sondersituationen hinweisen. Einige davon dürften es wert sein, näher untersucht zu werden. Je nach Marktklage wählen wir unterschiedliche Schwerpunkte und picken Aktien mit interessanter Indikatorkombination heraus.

    In den nächsten Ausgaben stelle ich eine kleine Übersicht grundlegender Prinzipien zusammen. Die Liste kann nur einen kleinen Einblick vermitteln in die vielfältigen Analysemöglichkeiten. Sie stellt quasi den kleinsten gemeinsamen Nenner der von mir in der täglichen Praxis verwendeten Aktienscans dar. Starten möchte ich mit einem Aktienscreening, das Aufwärtstrends auf Basis der Relativen Stärke identifiziert. Spezielle Volumen-, Volatilitäts- und Schwungkraftindikatoren erlauben Einblicke in die Phase der Kursentwicklung.

    Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich intensiver mit dem Aktienscreening beschäftigen möchte, wird schnell im Internet und der Fachliteratur fündig. Dort gibt es vordefinierte Screener (viele kostenlos zum ausprobieren), Hinweise zu geeigneter Software und Erfahrungsberichte erfahrener Trader. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!

    Möchten auch Sie von meinen Anlageempfehlungen profitieren? In meinem persönlichen Börsendienst Investment Ideen stelle ich Investitionsmöglichkeiten vor. Ohne hektisches Hin und Her können Sie ganz bequem Ihr Wunschdepot zusammenstellen. Und das Schöne daran, sobald es an den Märkten gefährlich wird, warne ich meine Leser! Mein Sammelwerk „ Die Investmentstrategien der Profis“ ist gerade im FinanzBuch Verlag erschienen.

    Ihr Heiko Aschoff
    Diplom-Kaufmann

    www.value-stocks.de
    www.investment-ideen.de



    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Die richtige Aktie zur richtigen Zeit Dem Aktienanleger bietet sich eine unüberschaubare Vielfalt an Aktien und Analysemöglichkeiten. Schnell kommt die Phase, wo man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Die zur Verfügung stehenden Informationen und Datenmengen sind zeitlich …