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    Smart Investor Weekly 20/2007  1318  0 Kommentare Vorsicht bei Edelmetallen!

    Leser, die uns seit längerem kennen, wissen um unseren Hang zu Edelmetallen. Im Magazin behandeln wir Gold und Silber regelmäßig und ebenso Aktien aus diesen Bereichen.

    Als Leser wissen Sie aber auch, dass wir uns immer wieder auch mal kritisch zu dieser Branche äußern und genau darin sehen wir ein gutes Indiz dafür, dass wir vom „analytischen Konsens“ unabhängig sind. Bereits seit der April-Ausgaben des Smart Investor weisen wir auf einen möglichen Kursrutsch an den Edelmetallmärkten hin. Klar, die einschlägigen Gazetten aus dem Rohstoffbereich schreiben hierüber in der Regel nichts. Allerdings muss man sich natürlich bei diesen immer die Frage stellen, ob eine gedankliche Unabhängigkeit gegeben ist. Wir bezweifeln dies.

    Zur Vorsicht mahnende Indikatoren
    Aber warum sind wir zumindest auf Sicht einiger Monate skeptisch? Eine Antwort hierauf finden Sie in der Rubrik „Sentimenttechnik“ auf S. 51 im aktuellen Heft (SI 5/2007). Die Advisors bzw. Berater für Gold waren zuletzt massiv bullish. Der Anteil von 80% positiven Beratern war in der Vergangenheit noch selten ein Wert, von dem aus eine nachhaltige Aufwärtsbewegung starten konnte. Hierzu passen übrigens auch die CoT-Daten welche eine deutlich Zunahme der Netto-Short-Position der Commercials in den letzten Wochen ausweist. D.h., das smarte Geld positioniert sich tendenziell für einen Kursrückgang.

    Das ganze erfährt auch noch eine Bestätigung dadurch, dass sich im Dollar sowohl die Commercials auf der Long-Seite stark machen als auch die Berater zu optimistisch für den Euro sind. Insgesamt also ein stimmiges Bild, welches aus Sentiment-Sicht für tendenziell steigenden Dollar und fallende Edelmetallpreise in den kommenden Wochen oder Monaten spricht.

    Charttechnik
    Dass wir nun aber ausgerechnet jetzt diese Indikatoren nochmals zitieren hat mit dem aktuellen Umstand zu tun, dass sich die Edelmetalle derzeit so verhalten, als ob sie auf dem besten Wege wären, unsere Prognosen auch zu erfüllen. Nehmen wir als Beispiel das Silber. Dieses Edelmetall hat in den letzten Tagen seinen 10-monatigen Aufwärtstrend (rote Linie) nach unten gebrochen. Bis jetzt ist die Sache noch nicht sehr eindeutig, aber ein Bruch ist zunächst einmal eben ein Bruch. Wir erkennen weiterhin eine potentielle obere Umkehrformation (Kopf-Schulter), welche sich seit etwa November letzten Jahres erstreckt und welche durch die drei grünen Bögen angedeutet ist. Die grüne Nackenlinie ist jedoch noch unverletzt, weshalb man als Charttechniker eben nur von einer potentiellen Formation sprechen kann. Und obendrein verläuft knapp unterhalb der Nackenlinie auch noch der 200-Tage Gleitende Durchschnitt (blaue Linie). Auf der einen Seite kann man beim Silber von eine geballten Unterstützungsladung sprechen, auf der anderen Seite wird es eben sehr gefährlich, wenn diese Unterstützungen nach unten gebrochen werden, was spätestens bei 12,80 USD/Unze der Fall wäre. Dann muss mit einem weiteren Rutsch von 10 bis 20% gerechnet werden – vielleicht sogar bis auf das Tief von Mitte letzten Jahres bei knapp unter 10 USD.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 20/2007 Vorsicht bei Edelmetallen! Leser, die uns seit längerem kennen, wissen um unseren Hang zu Edelmetallen. Im Magazin behandeln wir Gold und Silber regelmäßig und ebenso Aktien aus diesen Bereichen. Als Leser wissen Sie aber auch, dass wir uns immer wieder auch mal …