Heiße News bei Tomorrow Focus?

Stefan Winners, CEO der Tomorrow Focus AG (DE0005495329), krempelt den Konzern kräftig zu einem hochprofitabeln Internetunternehmen um und trennt sich von verlustträchtigen sowie nicht strategischen Bereichen. Nach unseren Informationen steht der Verkauf des Bereichs Travelnet unmittelbar bevor. Verkauft werden soll die Sparte an die Lufthansa. Travelnet erzielte in 2006 rund sechs Millionen Euro Umsatz und schloss das Jahr mit einem negativen Ergebnis von 1,5 Millionen Euro ab. Der Verkauf dürfte sich insgesamt weder positiv noch negativ auf die GuV auswirken. Der Verkauf des Verlustbringers ist unserer Meinung nach eine richtige Entscheidung. Auf Nachfrage von TradeCentre kommentierte Winners dieses Gerücht: „Wir haben bereits angekündigt, dass wir für Travelnet und Bellevue and more alle strategische Optionen prüfen, was eine Veräußerung der Geschäftsbereich einschließt“, erklärt Winners. Wie weiter zu hören ist, soll Winners auch einen Käufer für den Minderheitenanteil an Bellevue and more parat haben. Logischer Käufer des Anteils wäre die Verlagsgruppe Handelsblatt. Aus diesem Verkauf könnten die Münchener nach unseren Schätzungen einen Preis von sechs bis acht Millionen Euro verbuchen. Dieser Verkauf dürfte einen außerordentlichen Gewinn für die GuV bringen, entscheidend ist jedoch, dass das Unternehmen einen starken Cashzufluss aus der Transaktion erhält. Diesbezüglich hielt sich Winners noch bedeckt.

Konkreter wurde der CEO bei möglichen Zukäufen, die der Vorstand derzeit plant. „Wir planen den Kauf von bis zu drei Unternehmen“, kündigt Winners an. Dem Vernehmen nach schaut sich der Vorstandsvorsitzende sowohl im Portalbereich als auch im Bereich E-Commerce nach Akquisitionen um. „Wir sind in den Verhandlungen schon sehr weit fortgeschritten und hoffen in Kürze mehr darüber berichten zu können“. Der Kauf oder eine oft beschworene Fusion mit dem Portal OnVista wird es laut Winners aber nicht geben. „Wir führen keinerlei Gespräche diesbezüglich mit OnVista. Wir sind auch nicht interessiert, da OnVista deutlich zu teuer bewertet ist“. Bekanntlich hat der Firmenchef im Jahr 2006 die Mehrheit an HolidayCheck gekauft. HolidayCheck ist ein schnell wachsendes und vor allem hochprofitables Reiseportal, welches in diesem Jahr den Umsatz auf mehr als zwölf Millionen Euro verdoppeln soll und dabei mit einer EBT-Marge von knackigen 40 Prozent wirtschaftet. Winners hat sich an der Gesellschaft 51 Prozent und im ersten Schritt neun Millionen Euro bezahlt. Weitere neun Millionen Euro wurden als Earn-out Zahlungen festgelegt, wovon sieben Millionen Euro in 2007 geflossen sind. Das Unternehmen wurde damals mit 38 Millionen Euro bewertet und wird heute bereits laut Wirtschaftsprüfern mit rund 90 Millionen Euro bewertet. Eventuell gelingt Winners erneut solch ein smarter Deal.

Analysten rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatz von knapp 70 Millionen Euro und einem EBT von fast sechs Millionen Euro. Nach Steuern und Minderheitszahlungen sollen 3,6 Millionen Euro hängen bleiben. Winners kann mit diesen Schätzungen „sehr gut“ leben. Wir rechnen damit, dass Tomorrow Focus ertragstechnisch sogar besser abschneidet als erwartet. Mittelfristig strebt der CEO einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro an und eine EBT-Marge von 15 Prozent. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dieses Ziel bereits im Jahr 2009 erreichen werden“, sagt Winners.

Der vergleichsweise mit 120 Millionen Euro noch günstig bewertete Konzern ist auf dem richtigen Weg ein hochprofitabler Internetkonzern zu werden. Kaufenswert!


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