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    Smart Investor Weekly 22/2007  1022  0 Kommentare RTX kippt weg - Vorsicht bei Rohstoffen!

    Langfristig haben wir und haben unsere Gastautoren hier durchaus per Saldo positive Einschätzungen. Kurz- bis mittelfristig aber weisen wir fast überall auf Korrekturbedarf hin. D.h. Einstiege sind unserer Ansicht nach erst auf tieferem Niveau ratsam.

    Vom RTX auf Rohstoffe schließen
    Für diese Vorsicht gibt es durchaus auch Gründe, welche wir eher im charttechnischen Bereich sehen. Wie z.B. auf S. 50 im Heft ausgeführt, haben die Edelmetalle bereits seit einigen Wochen charttechnische Verkaufsignal geliefert, nun kommen auch mehr und mehr Basismetall-Aktien unter Druck. Heute hat der russische Aktienindex RTX ein glasklares Verkausignal gegeben, man könnte das Chartbild als abgeschlossene Schulter-Kopf-Schulter deuten. Die Tatsache, dass der russische Aktienmarkt ungemein Rohstoff-lastig ist, zeugt davon, dass die Metalle, seien es nun Basis- oder Edelmetalle, demnächst unter Druck kommen dürften.



    Konkrete Warnsignale fehlen – noch!
    Überhaupt erscheint uns irgendwie die Luft aus den Aktienmärkten raus zu sein. Unser heimischer DAX kann sich zwar heute auf ein neues 7-Jahreshoch hieven, aber irgendwie überzeugend wirkt das Ganze unserer Ansicht nicht mehr. Einige andere Indizes drehen bereits leicht nach unten ab, bilden charttechnische Divergenzen aus oder laufen wie die chinesischen Indizes in irrsinnige Fahnenstangen hinein. Das Maß der Überhitzung bzw. der Überspekulation ist geradezu greifbar. Die Frage ist eigentlich nur: wann entlädt sich diese Überhitzung, und wie stark? Konkrete Verkaufssignale können wir an den Aktienmärkten in Europa oder Amerika zwar noch nicht erkennen, ein paar schwache Tage jedoch könnten schnell dazu führen. Und in Verbindung mit der wackeligen Situation an den Rohstoffmärkten kann einem wirklich nicht gerade wohl bei der ganze Angelegenheit sein.

    Musterdepot
    In Verknüpfung mit oben erwähnten Negativentwicklungen an den Rohstoffmärkten ziehen wir es vor, unsere vorsichtige Haltung beizubehalten und die Investitionsquote von derzeit knapp 70% nicht weiter zu erhöhen bzw. im Gefahrenfall abzubauen. Für unser letzte Woche bei 9,40 EUR erworbenes DAX-Long-Zertifikat mit der WKN AA0GJR (akt.: 10,00 EUR) ziehen wir den Stop Loss nun drastisch auf 8,70 EUR auf Schlusskursbasis herauf. Weiterhin erwerben wir von dem bereits im Depot befindlichen Put mit der WKN GS0JYT weitere 3.000 Stück (akt. Kurs: 0,65 EUR) zum morgigen Schlusskurs. Dieser Put ist sehr weit aus dem Geld (Basis 6.400 DAX-Punkte; Laufzeit Dez. 2007) ) und würde daher nur in einem Crash-Szenario Schutz bieten, ansonsten droht Totalverlust. Insofern ist es wichtig, in eine solche „Versicherung” nur einen sehr kleinen Teil eines Depots zu stecken (etwa 2% im SI Musterdepot). Wie schon an dieser Stelle und auch im Heft erwähnt, gefallen uns die Edelmetallmärkte unter kurzfristigen Gesichtspunkten überhaupt nicht. Vor diesem Hintergrund legen wir für unsere 800 Gold Fields Aktien einen Stop Loss bei 12,20 EUR (akt.: 12,70 EUR). Die beiden angegebenen Stop Losses gelten auf Schlusskursbasis und bis auf Widerruf.



    Fazit
    Die meisten Indizes notieren in der Nähe ihrer Mehrjahreshochs und damit könnte man sich eigentlich beruhigt ins Bett legen und schlafen. Die Exzesse in China machen uns aber mit jedem Tag, an dem sich die Indizes dort weiter in die Höhe schrauben, immer mehr Sorgen. Die Chinesen scheinen wie von Sinnen ihre Ersparnisse an die Börse zu tragen und blindlings dort zu investieren. Anders lassen sich die dortigen Kursteigerungen nicht erklären. Deshalb erscheint uns Vorsicht angebracht, wenngleich wir nicht gänzlich auf alle Chancen hierzulande verzichten wollen. Vor diesem Hintergrund ist auch unsere Anlagestrategie zu verstehen.

    Ralf Flierl

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    Die Charts wurden erstellt mit TradeSignal von www.tradesignal.de und Tai-Pan von Lenz+Partner. Diese Rubrik erscheint jeden Dienstagnachmittag.



    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 22/2007 RTX kippt weg - Vorsicht bei Rohstoffen! Langfristig haben wir und haben unsere Gastautoren hier durchaus per Saldo positive Einschätzungen. Kurz- bis mittelfristig aber weisen wir fast überall auf Korrekturbedarf hin. D.h. Einstiege sind unserer Ansicht nach erst auf tieferem Niveau …