US-Aktien
Ab ins Sommerloch?
„Kein Bulle und kein Bär – Langeweile“, so fasst der Investmentstratege der Deutschen Bank Dr. Ed. Yardeni das Szenario an den Aktienmärkten zusammen. Seiner Meinung nach werde sich daran auch für
den Rest des Jahres nicht viel ändern.
Schlechte und wieder Erwarten nicht so schlechte Nachrichten kommen in schneller Folge und geben widersprüchliche Impulse. Gute Nachrichten gibt es kaum. Und wenn, dann werden werden sie von Zeit zu Zeit in Form von Hoffnung von den Brokerhäuser selbst produziert.
Schlechte und wieder Erwarten nicht so schlechte Nachrichten kommen in schneller Folge und geben widersprüchliche Impulse. Gute Nachrichten gibt es kaum. Und wenn, dann werden werden sie von Zeit zu Zeit in Form von Hoffnung von den Brokerhäuser selbst produziert.
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Niemand kann genau sagen, wo wir im Konjunkturzyklus stehen. Eines scheint sicher, Lagerbestände und andere Indikatoren signalisieren, dass es mit der Wirtschaft heute besser aussieht als vor einigen
Monaten. Zumindest in dem Sinne, dass sie beim Abarbeiten der Lasten der Vergangenheit vorankommt. Ausbau von Überkapazitäten, unangemessene Verschuldung insbesondere von
Telekommunikations-Unternehmen, grenzenlose Gläubigkeit in Hochtechnologie und billiges Börsengeld, aus all dem entweicht die heiße Luft.
Die Konsensschätzungen hinsichtlich der Ertragslage der Unternehmen werden noch weiter nach unten korrigiert werden müssen. Und das nicht nur für das laufende, sondern auch für das nächste Jahr. Die große Unbekannte dabei ist, wie sehr und wie lange die weniger flexiblen Volkswirtschaften der Alten Welt „durchhängen“. Die scharfen Einbrüche auf den Spot-Märkten z.B. für Rohstoffe verheißen nichts Gutes. Japan ist weltweit der wohl größte Belastungsfaktor.
Yardeni sieht die Gewinnschätzungen für 2002 auf 55 Dollar je Aktie, bezogen auf den S&P-500-Index hinsteuern. Das ergäbe ein aktuelles Index-KGV von rund 21,5 und mithin noch eine leichte Überbewertung gegenüber dem FED-Modell, das über den Kehrwert der 10-jährigen Anleiherendite auf 20 kommt.
Während die Gewinnrezession also wohl noch bis zum Jahresende weitergeht, scheint die Rezession bei der Produktion die Talsohle erreicht zu haben oder ist nicht mehr weit davon entfernt.
Talsohle ist nicht gleich Wende: Volkswirte stellen fest, dass die Industrie die günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten noch nicht für steigende Investitionstätigkeit nutzt. Solange das nicht umfassend passiert, gibt es auch noch keine konjunktuerelle Aufwärtsbewegung. Dann profitieren die Hersteller bestenfalls kurzfristig von der Normalisierung der Lagerbestände.
Liquidität ist in den USA im Überfluss vorhanden. Sie hat bisher ihren Weg z.B. in eine günstige Immobilien(re)finanzierung gefunden. Viele Konsumenten beleihen ihre Häuser und Grundstücke oder nutzen die Situation zum Kauf von Objekten. Das hat die Wirtschaft nicht unwesentlich stabilisiert. Auch die Konsumausgaben wirkten in diese Richtung. Aber hier zeichnen sich Schwächen ab. Und wenn sich in einer verlängerten weltweiten Wirtschaftsabschwächung auch die Gewinnrezession ausdehnt, steigt die Wahrscheinlichkeit weiterer Entlassungen. Das dürfte die Konsumneigung schwächen -
Steuererleichterungen hin oder her.
Die mit den Zinssenkungen in diesem Jahr geschaffene Liquidität floss außerdem zu einem nicht geringen Teil in die Spekulation und sorgte damit an den Aktienmärkten einerseits für eine gewisse Stabilisierung, andererseits für Volatilität. Die nächste Woche dürfte daher spannend werden: Kaum ein Beobachter zweifelt daran, dass die FED auf ihrer Sitzung ein weiteres Mal an der Zinsschraube dreht. Aber funktioniert dann auch der alte Mechanismus wieder, wonach fallende Zinsen Aktienkurse antreiben? Oder legt man das Geld angesichts der fraglichen Wirtschaftaussichten doch lieber auf die hohe Kante?
Die Konsensschätzungen hinsichtlich der Ertragslage der Unternehmen werden noch weiter nach unten korrigiert werden müssen. Und das nicht nur für das laufende, sondern auch für das nächste Jahr. Die große Unbekannte dabei ist, wie sehr und wie lange die weniger flexiblen Volkswirtschaften der Alten Welt „durchhängen“. Die scharfen Einbrüche auf den Spot-Märkten z.B. für Rohstoffe verheißen nichts Gutes. Japan ist weltweit der wohl größte Belastungsfaktor.
Yardeni sieht die Gewinnschätzungen für 2002 auf 55 Dollar je Aktie, bezogen auf den S&P-500-Index hinsteuern. Das ergäbe ein aktuelles Index-KGV von rund 21,5 und mithin noch eine leichte Überbewertung gegenüber dem FED-Modell, das über den Kehrwert der 10-jährigen Anleiherendite auf 20 kommt.
Während die Gewinnrezession also wohl noch bis zum Jahresende weitergeht, scheint die Rezession bei der Produktion die Talsohle erreicht zu haben oder ist nicht mehr weit davon entfernt.
Talsohle ist nicht gleich Wende: Volkswirte stellen fest, dass die Industrie die günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten noch nicht für steigende Investitionstätigkeit nutzt. Solange das nicht umfassend passiert, gibt es auch noch keine konjunktuerelle Aufwärtsbewegung. Dann profitieren die Hersteller bestenfalls kurzfristig von der Normalisierung der Lagerbestände.
Liquidität ist in den USA im Überfluss vorhanden. Sie hat bisher ihren Weg z.B. in eine günstige Immobilien(re)finanzierung gefunden. Viele Konsumenten beleihen ihre Häuser und Grundstücke oder nutzen die Situation zum Kauf von Objekten. Das hat die Wirtschaft nicht unwesentlich stabilisiert. Auch die Konsumausgaben wirkten in diese Richtung. Aber hier zeichnen sich Schwächen ab. Und wenn sich in einer verlängerten weltweiten Wirtschaftsabschwächung auch die Gewinnrezession ausdehnt, steigt die Wahrscheinlichkeit weiterer Entlassungen. Das dürfte die Konsumneigung schwächen -
Steuererleichterungen hin oder her.
Die mit den Zinssenkungen in diesem Jahr geschaffene Liquidität floss außerdem zu einem nicht geringen Teil in die Spekulation und sorgte damit an den Aktienmärkten einerseits für eine gewisse Stabilisierung, andererseits für Volatilität. Die nächste Woche dürfte daher spannend werden: Kaum ein Beobachter zweifelt daran, dass die FED auf ihrer Sitzung ein weiteres Mal an der Zinsschraube dreht. Aber funktioniert dann auch der alte Mechanismus wieder, wonach fallende Zinsen Aktienkurse antreiben? Oder legt man das Geld angesichts der fraglichen Wirtschaftaussichten doch lieber auf die hohe Kante?
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