Indexanalyse Shanghai

Vorsicht Blasenbildung! Teil III

Wie wir schon Ende Juli schrieben, entwickeln sich Blasen für gewöhnlich länger und höher, als von den Beteiligten bzw. Außenstehenden angenommen. Und so verwundert es uns nicht, dass die Blase in China seit unserem letzten Update (siehe Ausgabe Nr. 30/2007) noch größer geworden ist, denn der Chart hat es damals bereits angekündigt. Nun steht der Shanghai-Index vor einer neuen Probe.

Trend bleibt ausschlaggebend

Ende Juli sahen wir den Shanghai Composite in einer breiten und bullishen Konsolidierungsformation, die mit Bruch der Marke von 4.300 Punkten ein zyklisches Kaufsignal generieren würde. Bullish bzw. zyklisch deshalb, da der Aufwärtstrend des Composite während der Korrektur weiterhin intakt blieb. Nur wenige Tage nach unserer Analyse brach der chinesische Leitindex über die Marke von 4.300 Punkten aus und etablierte bis dato einen kurzfristigen und noch steileren Aufwärtstrend. Die Notierungen kletterten bis auf die Marke von 5.400 Punkten und erreichten mit der imposanten Steigung von 21% pro Monat wieder das obere Ende des Trendkanals.

Kurzfristige Korrektur erwartet

In den letzten Tagen brach der Kurs den steilen neunwöchigen Aufwärtstrend (9) und fiel bis an die Marke von 5.000 Punkten zurück. Das untere Ende des Aufwärtstrendkanals (10) notiert derzeit bei 4.500 Zählern und bietet damit weitere -10 % Korrekturpotenzial, sollte das psychologisch nicht unbedeutende Niveau von 5.000 Punkten unterschritten werden. Von einer längerfristigen Korrektur bzw. Platzen der Blase in China kann man aber erst ausgehen, wenn die Unterstützung dieses Trendkanals mit Bruch der 4.500 Punkte-Marke verloren ginge. Darauf hätte der Kurs Baissepotenzial bis 3.000 Zähler (11). Doch, wie bereits zu Beginn erwähnt, halten Blasen meist länger als gemeinhin angenommen. Daher gilt es, die alte Börsenregel “The trend is your friend” so lange auf der Long-Seite auszureizen, wie der jetzige Trendkanal intakt bleibt!



Fazit

Kurzfristig sollte der Shanghai-Composite weiteres Korrekturpotenzial inne haben. Ein Bruch der Unterstützung von 5.000 Punkten kann schnell zu Verlusten bis an den Aufwärtstrendkanal bei derzeit rd. 4.500 Punkten führen. Hält der Trend der begonnenen Korrektur stand, sind wieder steigende Notierungen bis an das bereits damals von uns ausgegebene Kursziel von 5.800 bis 6.000 Punkten binnen weniger Monate wahrscheinlich.

Auf kurz- bis mittelfristige Sicht bleibt der chinesische Markt also sehr volatil, aber eine spannende (Blasen-)Spekulation für Trader mit derzeit (noch) übergeordneter Ausrichtung auf der Long-Seite.

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