Egbert Prior

Medion schafft turnaround!

Im dritten Quartal verdiente der Elektronikgroßhändler (KN 660500) 3,5 Millionen Euro, während im Vorjahrszeitraum noch knapp acht Millionen über die Wupper gingen. Insgesamt versenkten die Essener im Katastrophenjahr 2006 rund 65 Millionen. Doch mit dem Geldverbrennen und Umsatzschwund ist nun Schluß. Mit 40 Prozent kletterten die Erlöse zwischen Juli und September überraschend kräftig. Der erste Anstieg seit sechs Quartalen!

Wie wir hören, ziehen die Geschäfte weiter an. Am 13. November legt das Unternehmen den detaillierten Zwischenbericht vor. Wir rechnen damit, daß Medion bei dieser Gelegenheit die Jahresprognose anhebt. Offenbar kommen dicke Aufträge für das Weihnachtsgeschäft rein. Bislang avisiert Unternehmensgründer und Vorstandschef Gerd Brachmann für 2007 einen Umsatz zwischen 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro. Vergleichen Sie: In der Spitze hatte die Verkaufstruppe aus dem Kohlenpott 2003 stolze 2,9 Milliarden erlöst. Medion ist schon 20 Jahre auf dem Markt und wird sich, da sind wir uns ganz sicher, wieder berappeln. Die Gesellschaft beliefert Handelsketten wie Aldi, Tchibo oder Metro für Sonderverkaufsaktionen mit Computern, Fernsehern, DVD-Player netc. Und übernimmt den gesamten Service, etwa Garantieleistungen.

Eigentlich ist das Geschäftsmodell ziemlich clever, denn Medion läßt erst nach konkreter Auftragserteilung bei Markengeräteherstellern, aber unter eigenem Logoproduzieren. Der Aktienkurs feiert die Wende. Seit Jahresbeginn explodierte das Papier 130 Prozent! Aktuell 18,56 Euro. Charttechnisch wurde soeben eine hartnäckige Widerstandslinie durchbrochen. Nun ist der Weg frei! Denn das Erholungspotential ist noch längst nicht ausgereizt. Mit knapp 900 Millionen Euro entspricht der Börsenwert nur in etwa dem halben Jahresumsatz. Ein Aktienrückkaufprogramm sorgt für zusätzlichen Schub. Noch bis zu 1,4 Millionen eigene Anteilsscheine sollen eingesammelt werden.