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    Smart Investor Weekly 46/2007  1017  0 Kommentare Der Subprime-Krimi – geht in die nächste Runde

    Ein bemerkenswertes Eigenleben
    Das hätte man sich vor einigen Jahren noch nicht träumen lassen. In den USA brechen Dow Jones-Index, S&P und Nasdaq regelrecht ein und was macht der DAX? Früher hätte er die Kursverluste aus Übersee gleich doppelt und dreifach nachgeholt. Begründet wurde dies immer mit der Zusammensetzung des DAX, seiner hohen Abhängigkeit von Technologie-, zyklischen Industrietiteln und volatilen Finanzwerten. Auch wenn sich die Standardwerte heute nicht ganz dem Sog der negativen Vorgaben entziehen können, ändert das nichts an der relativen Stärke, die der Index über die letzten Wochen aufgebaut hat. Sucht man nach den Gründen, so lassen sich gleich eine Vielzahl identifizieren. So stützen gute Unternehmenszahlen (Siemens, Bayer, TUI), das hohe Gewicht der Versorger und Sonder-Storys wie VW und Metro. Darüber hinaus lenkt die Schwäche des US-Dollar das Geld ausländischer Anleger nach Europa und speziell nach Deutschland um. Dennoch wollen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch dem DAX noch stürmische Tage bevorstehen könnten. Derzeit schlängelt er sich an seinem seit anderthalb Jahren gültigen Aufwärtstrend entlang, der bei ca. 7.700 Punkten verläuft. Ein Bruch dieser Unterstützung und der Fall unter die 200-Tage-Linie würde zumindest kurzfristig nochmals deutliches Korrekturpotenzial eröffnen.



    Böse Überraschungen nicht ausgeschlossen
    Ungemach droht nach wie vor aus dem Finanzsektor. Zwar würden kleinere Katastrophen im Zusammenhang mit der Subprime-Krise wohl niemanden mehr überraschen, sollten sich allerdings die Gerüchte bewahrheiten, wonach bspw. eine Allianz in ihren Finanzanlagen noch massiven Abschreibungsbedarf haben soll – ein Betrag von 10 Mrd. EUR steht hier im Raum –, könnte das eine neue Abwärtswelle in Gang zu setzen. Wenngleich wir von der Zyklik her mit einer solchen Korrektur bereits im Oktober gerechnet hatten, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Entwarnung für den Gesamtmarkt geben. Dabei wollen wir nochmals klar zwischen unser kurzfristig vorsichtigen und mittel- bis langfristigen deutlich bullishen Einschätzung unterscheiden. Auch wenn man in den nächsten Tagen und Wochen noch mit der einen oder anderen Hiobsbotschaft speziell aus dem Finanzsektor rechnen muss, werden die Notenbanken einer Eskalation der Finanzkrise keineswegs tatenlos zusehen. Das haben schon ihre Reaktionen unmittelbar nach dem Ausbruch der jetzigen Finanzkrise im August gezeigt. Vor allem FED-Chef Ben Bernanke („Heli-Ben“) dürfte mit massiven Liquiditätsspritzen helfen, den Markt zu stabilisieren.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 46/2007 Der Subprime-Krimi – geht in die nächste Runde Ein bemerkenswertes Eigenleben Das hätte man sich vor einigen Jahren noch nicht träumen lassen. In den USA brechen Dow Jones-Index, S&P und Nasdaq regelrecht ein und was macht der DAX? Früher hätte er die Kursverluste aus Übersee gleich …