Condat
Ausflug in die Gerätetechnik
Die Condat AG beteiligt sich zu 70 Prozent an der
französischen Purple Labs S.A. Dadurch entstehen im laufenden Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von rund 5,5 Mio. Euro, die Condat aus seinem Cashbestand von knapp 40 Mio. Euro per Juni 2001
finanziert.
Mit derzeit 30 Mitarbeitern entwickelt Purple Labs ein Design für Smartphones, der neuen Handy-Generation, bei der neben der Sprach- auch die Datenkommunikation, sowie Organizer-Funktionen möglich sind. Das Unternehmen will dieses Design für Hersteller mobiler Endgeräte bis zur Produktionsreife entwickeln, um ihnen so eine kostengünstige und schnelle Markteinführung neuer Geräte zu ermöglichen. Unter Einbeziehung des Condat-Protokollstacks liegt jetzt ein Prototyp vor, der innerhalb der nächsten Monate marktreif sein soll. Condat hat im Rahmen des Anteilskaufs die vollständigen Rechte an dieser Entwicklung übernommen.
Mit derzeit 30 Mitarbeitern entwickelt Purple Labs ein Design für Smartphones, der neuen Handy-Generation, bei der neben der Sprach- auch die Datenkommunikation, sowie Organizer-Funktionen möglich sind. Das Unternehmen will dieses Design für Hersteller mobiler Endgeräte bis zur Produktionsreife entwickeln, um ihnen so eine kostengünstige und schnelle Markteinführung neuer Geräte zu ermöglichen. Unter Einbeziehung des Condat-Protokollstacks liegt jetzt ein Prototyp vor, der innerhalb der nächsten Monate marktreif sein soll. Condat hat im Rahmen des Anteilskaufs die vollständigen Rechte an dieser Entwicklung übernommen.
„Die Beteiligung an Purple Labs S.A. ist der wichtigste strategische Schritt, den Condat seit dem Börsengang vollzogen hat“, sagt Pedro Schäffer, Vorstandsvorsitzender der Condat. Mit dem Übergang
auf die neuen Mobilfunkstandards sei die Entwicklung mobiler Endgeräte viel aufwendiger geworden. Sogar die ganz großen Hersteller hätten den Aufwand unterschätzt. Daher werde seiner Überzeugung nach
neben der Produktion zunehmend auch die Entwicklung ausgelagert. Design-Unternehmen würden immer wichtiger, da sie in der Lage sind, den Herstellern angepasste, validierte Entwicklungen nach dem
Baukastenprinzip anzubieten. Dadurch würde ihnen das Risiko einer zeit- und kostenaufwendigen Eigenentwicklung erspart und die Vorlaufzeiten neuer Produkte erheblich verkürzt. „Dies ist sowohl für
Markenhersteller als auch für OEMs und ODMs interessant, " erläutert Schäffer.
Für das laufende Jahr hält Condat am erwarteten Gesamtumsatz von ca. 36 Mio. Euro fest. Bedingt durch die schwache Nachfrage im Geschäftsfeld Wireless Applications sowie durch Verzögerungen bei der UMTS-Einführung soll ein operativer Verlust von rund 4 Mio. Euro erwirtschaftet werden, zu dem der in Zusammenhang mit dem Anteilserwerb entstehende Aufwand hinzuzurechnen ist. Nach Berücksichtigung latenter Steuern gemäß US-GAAP und auf Minderheitsgesellschafter entfallende Ergebnisanteile wird mit einem konsolidierten Verlust nach Steuern von knapp 4 Mio. Euro gerechnet.
Condat baut mit der heute gemeldeten Beteiligung seine Marktposition im Geschäftsfeld Wireless Products weiter aus, heißt es aus Berlin. Das Geschäftsfeld wachse stark und sei hochprofitabel. Es sei nur temporär schwach. Condat rechnet damit, dass der Absatz mobiler Anwendungslösungen im kommenden Jahr mit der Verbreitung des GPRS-Standards wieder anziehen wird.
Purple Labs erwartet durch die Lizenzierung des Smartphone-Designs an Hersteller von Mobiltelefonen bereits in 2002 mit zweistelligem Millionenumsatz ein positives Ergebnis. Insgesamt geht Condat daher davon aus, im kommenden Geschäftsjahr den Umsatz weiter zu steigern und ein positives Ergebnis auszuweisen.
Die Übernahme wird vom Markt nach anfänglichem Zögern positiv aufgenommen. Die Aktie steigt um rund 13 Prozent. Dennoch bleiben Fragen: Die beiden großen Handy-Player Motorola und Ericsson gehen selbst den Weg, ihre Designs an Dritte zu lizenzieren. Mag sein, dass sich Purple Labs durch ergänzende, flexible Entwicklungsdienstleistungen abheben kann. Schwer nachvollziehbar ist auch, dass die kleine Purple Labs in der Lage ist, schneller und effektiver zu entwickeln als große Handy-Hersteller. Schließlich liegt auch heute schon der wahrscheinlich größte zeitliche und kostenmäßige Entwicklungsaufwand nicht im Inneren, sondern im Äußeren der Geräte. Das wiederum hat Rückwirkungen auf das Innenleben, das nach Abschluss der Designphase in mehr oder minder großem Umfang angepasst werden muss.
Insgesamt dürften die Chancen eines solchen Unternehmens eher bei Herstellern aus der dritten Reihe zu suchen sein, die häufig in Asien sitzen. Dort steht allerdings selbst Entwicklungskapazität für solche Projekte zur Verfügung. Eine andere Zielgruppe dürften Newcomer sein, die einen für sie neuen Markt mit geringen Vorlaufkosten betreten wollen. Entsprechend hoch ist das Risiko, das mit solchen Kunden verbunden ist.
Der Ausflug eines Anbieters von Kommunikationssoftware auf Protokoll- und Anwendungsebene in die Hardware hinterlässt daher eher einen zwiespältigen Eindruck.
Für das laufende Jahr hält Condat am erwarteten Gesamtumsatz von ca. 36 Mio. Euro fest. Bedingt durch die schwache Nachfrage im Geschäftsfeld Wireless Applications sowie durch Verzögerungen bei der UMTS-Einführung soll ein operativer Verlust von rund 4 Mio. Euro erwirtschaftet werden, zu dem der in Zusammenhang mit dem Anteilserwerb entstehende Aufwand hinzuzurechnen ist. Nach Berücksichtigung latenter Steuern gemäß US-GAAP und auf Minderheitsgesellschafter entfallende Ergebnisanteile wird mit einem konsolidierten Verlust nach Steuern von knapp 4 Mio. Euro gerechnet.
Condat baut mit der heute gemeldeten Beteiligung seine Marktposition im Geschäftsfeld Wireless Products weiter aus, heißt es aus Berlin. Das Geschäftsfeld wachse stark und sei hochprofitabel. Es sei nur temporär schwach. Condat rechnet damit, dass der Absatz mobiler Anwendungslösungen im kommenden Jahr mit der Verbreitung des GPRS-Standards wieder anziehen wird.
Purple Labs erwartet durch die Lizenzierung des Smartphone-Designs an Hersteller von Mobiltelefonen bereits in 2002 mit zweistelligem Millionenumsatz ein positives Ergebnis. Insgesamt geht Condat daher davon aus, im kommenden Geschäftsjahr den Umsatz weiter zu steigern und ein positives Ergebnis auszuweisen.
Die Übernahme wird vom Markt nach anfänglichem Zögern positiv aufgenommen. Die Aktie steigt um rund 13 Prozent. Dennoch bleiben Fragen: Die beiden großen Handy-Player Motorola und Ericsson gehen selbst den Weg, ihre Designs an Dritte zu lizenzieren. Mag sein, dass sich Purple Labs durch ergänzende, flexible Entwicklungsdienstleistungen abheben kann. Schwer nachvollziehbar ist auch, dass die kleine Purple Labs in der Lage ist, schneller und effektiver zu entwickeln als große Handy-Hersteller. Schließlich liegt auch heute schon der wahrscheinlich größte zeitliche und kostenmäßige Entwicklungsaufwand nicht im Inneren, sondern im Äußeren der Geräte. Das wiederum hat Rückwirkungen auf das Innenleben, das nach Abschluss der Designphase in mehr oder minder großem Umfang angepasst werden muss.
Insgesamt dürften die Chancen eines solchen Unternehmens eher bei Herstellern aus der dritten Reihe zu suchen sein, die häufig in Asien sitzen. Dort steht allerdings selbst Entwicklungskapazität für solche Projekte zur Verfügung. Eine andere Zielgruppe dürften Newcomer sein, die einen für sie neuen Markt mit geringen Vorlaufkosten betreten wollen. Entsprechend hoch ist das Risiko, das mit solchen Kunden verbunden ist.
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