Mitten zwischen den Weihnachtsmännern
Es ist nicht leicht, ein Antizykliker zu sein
Am Heiligen Abend kurz vor Ladenschluss. Die Menschen hetzen, um die letzten Geschenke noch in Sack und Tüten zu bringen und bei der Bescherung nicht mit leeren Händen da zu stehen. Nur ein Mann legt eine beinahe unverständliche Ruhe an den Tag. Mit unsagbarer Gelassenheit stöbert er nun schon seit Stunden durch die Regale, schaut sich die Dinge in aller Ruhe an, wählt sehr bedächtig – und vor allem: langsam.
Zum Schluss legt auf den Kassentresen einen Stoffhasen, einige Marmorkugeln und ein mit grüner Wolle gefülltes Bastkörbchen. „Man könnte denken, Sie hätten nicht für Weihnachten, sondern bereits Ostergeschenke eingekauft“, grinst die Verkäuferin. Der Mann zuckt sichtlich zusammen. Er hatte doch gleich gespürt, dass irgend etwas nicht stimmte.
Es ist halt nicht leicht, ein Antizykliker zu sein.