checkAd

    Smart Investor Weekly 3/2008  1168  0 Kommentare Was wird da – gerade eingepreist?

    wird doch in den letzten Tagen immer unansehnlicher. Die Grundproblematik, vor der wir als Marktbeobachter derzeit stehen, ist doch folgende: Spielen die Börsen gerade einfach nur verrückt oder wird da eine wirtschaftliche Rezession eingepreist, oder gar schlimmeres? Prinzipiell müssen wir, und müssen vor allem die Amerikaner in den nächsten Monaten mit deutlich schwächerem Wachstum rechnen, keine Frage. Eine Frage scheint vielmehr zu sein: Werden die Rahmendaten der Unternehmen (also Umsatz und vor allem Gewinn) dadurch stark und nachhaltig unter Druck kommen oder nicht? Offensichtlich meint der Markt: ja. Und an vielen Stellen ist dies ja auch zu sehen.

    Ob es dann bei uns so schlimm wird, ist allerdings eine ganz andere Sache. Beispiel: Unser Musterdepotwert Palfinger strotzt geradezu vor Gesundheit, arbeitet an der Kapazitätsgrenze und wächst deutlich zweistellig pro Jahr. Und dennoch kam der Aktienkurs in den letzten Wochen massiv unter Druck. Entweder ist Palfinger nun ein Schnäppchen, oder aber: Es kommt noch ganz dick für die Wirtschaft.

    Subprime-Krise
    Betrachtet man rein die Geschehnisse in den USA, dann könnte einem angst und bange werden. Die Subprime-Krise zieht immer weitere Kreise und wird sich noch auf Jahre hin negativ für die US-Wirtschaft auswirken und mit ziemlicher Sicherheit auch zu einer Bankenkrise führen, wie uns zuletzt ein Experte aus dem Investmentbanking-Bereich versicherte. Ein Interview mit ihm finden Sie im kommenden Heft 2/08. All diese Punkte stehen aus unserer Sicht auch nicht zur Debatte. Sondern einzig die Frage: Wie sehr werden die Notenbanken ins Marktgeschehen eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Theoretisch könnten sie die expansive Geldpolitik der letzten Jahre noch ausweiten und die Märkte geradezu in Geld ersäufen. Damit könnte eine Baisse zumindest temporär aufgehalten werden, und genau dies wäre auch unser Szenario. Nähere Erläuterungen müssen wir aufs Heft verschieben, welches ohnehin eher für hintergründige Betrachtungen gedacht ist. Hier in unserem Online-Newsletter wollen wir uns tendenziell eher mit den ganz aktuellen Marktentwicklungen beschäftigen.



    Wer sich derzeit Aktien- und Index-Charts betrachtet, findet viele Topformationen, die in den letzten Tagen vervollständigt wurden. Im DAX beispielsweise eine Allianz oder eine Continental. Aber auch eine deutlich weniger zyklische Henkel (sh. Abb.) gab heute ein glasklares Verkaufssignal in Form eines Durchbruchs einer Kopf-Schulter-Formation. Von einer Hypo Real Estate, welche es heute geradezu pulverisiert hat (-28%) ganz zu schweigen. Nicht, dass wir ein einziges solches Signal überbewerten wollen, nichts liegt uns ferner. Allerdings treten solche Signale eben zurzeit gehäuft auf, nicht nur im DAX, sondern weltweit. Und das macht es so bedenklich. Sehen wir uns noch den MSCI Welt Index an, welcher eine gewichtete Bestandaufnahme der ganzen Aktienwelt abgibt. Auch hier erkennen wir eine lehrbuchhafte Kopf-Schulter-Formation mit schon erfolgtem Ausbruch nach unten. Kurzum: Unser Szenario eines nochmaligen Aufbäumens an den Aktienmärkten während der nächsten beiden Jahre wollen wir nicht aufgeben. Die kurzfristige Marktentwicklung deutet aber auf einige Gefahren hin, die sich per heute aber noch kaum quantifizieren lassen.
    Seite 1 von 2



    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 3/2008 Was wird da – gerade eingepreist? wird doch in den letzten Tagen immer unansehnlicher. Die Grundproblematik, vor der wir als Marktbeobachter derzeit stehen, ist doch folgende: Spielen die Börsen gerade einfach nur verrückt oder wird da eine wirtschaftliche Rezession eingepreist, …