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     3989  0 Kommentare Sanfte Landung, harte Landung oder „Bruchlandung“?

    Alles dreht sich im Moment um die Frage, ob es der USA gelingt, eine Rezession durch geldpolitische Maßnahmen und Konjunkturprogramme zu vermeiden. Es geht aber auch darum, dass Vertrauen in den angeschlagen Bankensektor, der sich nach wie vor in einen Stresstest befindet, wiederzugewinnen. Es scheint mir, dass im Moment alle Broker in Osteuropa mehr nach Übersee schielen anstelle auf die eigenen Chancen und Values zu achten. Die letzten Konjunkturdaten deuten zwar eindeutig auf eine Verschlechterung der konjunkturellen Situation in den USA hin; nicht jedoch in Osteuropa. Was die Börse jedoch jetzt schon vor allem in Deutschland und auch an den Ostbörsen zum Teil einpreist, ist eine harte Landung in den USA. Was zugegebener Maßen aber noch nicht eingepreist ist, ist eine mögliche „Bruchlandung“, sprich eine Insolvenzwelle in den USA.

    Da wir es jetzt mit sehr sensiblen Märkten zu tun haben, kann eine kleine Meldung, die eine Richtung verstärkt, zu Übertreibungen führen. Was in der Tat erstaunt, ist, dass die Insolvenzgefahren offensichtlich bei deutschen Banken wie der IKB und einigen Landesbanken am größten ist. Geht aber eine Bank von Bedeutung pleite, könnte es zu einem Dominoeffekt im Bankensektor kommen, vor dem alle Angst haben: nämlich auf einen Banken-Run. Dies würde bedeuten, dass die Bürger massenweise ihre Spareinlagen bei einer Bank abziehen. Wenn die IKB Bank Pleite gehen würde, würde automatisch auch 24 Mrd. € an Bankeinlagen verlustig gehen und daran hängen wieder einige Großbanken und Versicherungen. Auch bei den Landesbanken, die offensichtlich ihren öffentlich-rechtlichen Status ausnutzen, um hochspekulative Engagements an der Bilanz vorbei machten, geht es um die Frage „harte Landung“ oder Bruchlandung. Es wird nun auch um die Frage gehen, wer kauft wen auf (zunächst die Deutsche Bank die Postbank. Who´s next?).

    Alleine bei der IKB, West LB und Sachsen LB geht es um notleidende Kreditpakte im Volumen von 50 Mrd. Euro. Nun wackelt auch die Bayerische Landesbank mit erhöhtem Abschreibungsbedarf. Bei allen deutschen Banken wird ein Betrag von 140 Mrd. Euro vermutet, der notleidend werden könnte. Bei der IKB wurde ganz knapp zu Lasten der Steuerzahler (vorerst) eine „Bruchlandung“ durch die Staatsbürgschaften im Volumen von 1 Mrd. €. vermieden bzw. aufgeschoben, was aber auch ein zweiter Holzmann-Fall werden könnte. Es dürfe jedem klar sein, dass dies keine Marktwirtschaft mehr ist, denn die würde die IKB mit der Insolvenz abstrafen, was auch richtig wäre, sondern um „regulatorische staatliche Maßnahmen“, um einen Flächenbrand zu verhindern. Einem in Insolvenz geraten mittelständischen Betrieb würde ein solch „fürsorgliches Verhalten“ des Staates nicht erteilt werden und erste recht nicht einem Privatkunden, der in die private Insolvenz schlittert, weil die Bank ihm den Geldhahn abdreht. Die Vorstände, die die Schieflagen bei den betroffenen Banken mitzuverantworten haben, werden mit monatlich Pensionen in der Höhe von 35.000 Euro verabschiedet. Das Bild rundet sich ab, wenn dann die Top-Manager wie Post-Chef Zumwinkel die Millionen unversteuert in Stiftungen in Lichtenstein bunkern. Man darf gespannt sein, wie sich am Montag alles als Steuerflüchtling „outen“ muss, da die LGT Bank offensichtlich vom BND „geknackt“ wurde. Ganz offensichtlich läuft irgendetwas mit dem marktwirtschaftlich-kapitalistischen System schief, woran nun wiederum ursächlich Greenspan Schuld sein soll, der solche Ausuferungen und „irrationalem Überschwang“ in den Vorstandsetagen durch seien Geldruckmaschinen erst möglich macht. Bernanke muss das nun ausbaden und viele Banken und Anleger auf der Welt auch.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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