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    AT&S  251  0 Kommentare Zunächst schwache Aussichten

    Der Leiterplatten-Hersteller AT&S schließt sein Werk in Augsburg. Ende Oktober wird das Licht ausgemacht, wenn nicht noch in letzter Sekunde ein Retter gefunden wird. Die Österreicher haben die Fertigungsstätte 1999 von Siemens übernommen. In der Folge wurden 31 Mio. Euro investiert, um die Technologie auf den neuesten Stand zu bringen. Seit Mitte Juni 2001 steht die Produktion.

    In der Hoffnung auf Besserung wurde die Schließung hinausgeschoben. Dadurch entstanden im im April angelaufenen Geschäftsjahr des Konzerns bis jetzt mehr als 8 Mio. Euro Verlust. Wenn die schlechteste aller Lösungen Realität wird, kommen noch einmal Schließungskosten von rund 16 Mio. Euro hinzu. Über 400 Mitarbeiter verlieren dann ihren Arbeitsplatz.

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    Vorstandsvorsitzender Willi Dörflinger bekennt, in Augsburg gescheitert zu sein. Dafür werden zwei wesentliche Gründe angeführt. Erstens habe die Sanierung länger gedauert als geplant. Zweitens sei der Leiterplattenmarkt weltweit um 20 Prozent eingebrochen. Die Kunden werden sich auch in den nächsten Monaten mit großvolumigen und längerfristig terminierten Bestellungen zurückhalten und eher „von der Hand in den Mund“ leben. Die jährlich 100 Mio. Euro an Umsatz, die notwendig wären, um das Werk in die Gewinnzone zu führen, kommen da nicht zusammen.

    Das Engagement von AT&S in Augsburg war zugleich der Versuch, in der Infrastruktur der Telekommunikation Fuß zu fassen. Die Unsicherheit über die Einführung von UMTS und die laufende Verschiebung entsprechender Ausbaupläne der Serviceprovider hat diese Pläne erst einmal durchkreuzt.

    Aus dem Handymarkt, dem zweiten – und nach Schließung des Augsburger Werkes wieder einzigen - Standbein des Unternehmens kommen laut Dörflinger positive Signale. Die Auftragslage verbessert sich. Wie lange und wie sehr sei aber noch nicht abzusehen. Für das laufende Geschäftsjahr 2001/2002 wird insgesamt aber mit einem positiven Ergebnis gerechnet. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren rund 325 Mio. Euro erlöst und 1,30 Euro je Aktie verdient worden.

    Die Krise der Leiterplatten-Industrie dürfte noch nicht beendet sein. Davon gehen auch die Analysten von Independent Research aus. Sie bewerten die Aktie mit marktneutral. AT&S sei gut positioniert und arbeite als eine der wenigen in der Branche profitabel - wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Schließung des Werkes in Augsburg wird aus ihrer Sicht als sinnvoll beurteilt. Es gebe aber noch erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich einer Besserung der Nachfrage auf den Endmärkten. Die Experten kürzen daher ihre Gewinnschätzung für das laufende Geschäftsjahr von 0,50 auf 0,06 Euro je Aktie. Für das Folgejahr erwarten sie nun 0,63 Euro nach zuvor 0,90 Euro. Mit einem KGV von etwa 21 beim aktuellen Kurs von 12,75 Euro sei der Titel gegenwärtig schon fair bewertet.


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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    AT&S Zunächst schwache Aussichten Der Leiterplatten-Hersteller AT&S schließt sein Werk in Augsburg. Ende Oktober wird das Licht ausgemacht, wenn nicht noch in letzter Sekunde ein Retter gefunden wird. Die Österreicher haben die Fertigungsstätte 1999 von Siemens übernommen. In …

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