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    Smart Investor Weekly 11/2008  939  0 Kommentare Short Squeze - in den kommenden Wochen

    Panik allerorten
    Der DAX näherte sich gestern seinen Tiefständen von Ende Januar, Dow Jones und Nasdaq markieren nahezu täglich neue 52 Wochen-Lows und passend dazu überschlagen sich die Kommentatoren derzeit mit Horror-Szenarien aller Art. Da werden Parallelen zu 1929 gezogen, vorm großen Crash gewarnt und überhaupt alles am liebsten schwarz gemalt. Keine Frage, die Lage ist keineswegs dazu angetan, sich entspannt zurückzulehnen. Gerade die letzten Nachrichten aus den USA müssen einen hellhörig machen. So bringen sogenannte Margin Calls – dahinter verbergen sich Sicherheitsleistungen, die Banken und andere Finanzinstitute für Kreditpositionen leisten müssen – immer mehr Finanzhäuser in Bedrängnis. Die Carlyle Capital Corporation, eine Tochter des bekannten Private Equity-Hauses Carlyle, musste eingestehen, Margin-Forderungen über 37 Mio. USD nur noch schwerlich bedienen zu können. Analysten von JP Morgan taxierten bereits die mögliche, durch Margin Calls induzierte Ausfallsumme auf 325 Mrd. USD. Angesichts solcher Summen empfiehlt es sich, einmal kräftig durchzuatmen und die Arme hochzukrempeln. Scheint so, als käme auf die Wall Street noch einiges an Ungemach zu. Denn dass die betroffenen Geldhäuser im Gegenzug andere Assets verkaufen müssen, um ihre Margin Calls bedienen zu können, dürfte mittelfristig den Druck auf die Aktien nicht unbedingt abmildern. Wohlgemerkt mittelfristig. Kurzfristig dürften wir das Gröbste hinter uns haben.

    Was macht die FED?
    Den Großteil dieser zweiten Marktbereinigung haben wir sicherlich schon gesehen. Nun kommt es vor allem darauf an, wie sich die FED verhält. Und glaubt man den Aussagen Ben Bernankes, ist sie fest entschlossen, alles zu tun, was der Konjunktur hilft und im Gegenzug die Inflation weiter anfacht. Das Resultat dieser Politik lässt sich augenblicklich an der Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses ablesen. Während bereits über eine außerplanmäßige Zinssenkung spekuliert wird, gilt eine weitere Zurücknahme der Leitzinsen auf der nächsten Notenbanksitzung kommende Woche bereits als beschlossene Sache. Um 50 Basispunkte sollte das Gremium an der Zinsschraube drehen, das signalisieren zumindest die Zins-Futures. Und den Markt in der jetzigen Situation zu enttäuschen, so etwas wird sich Bernanke sicherlich nicht trauen, könnte er damit doch ein kleines Erdbeben auslösen. Stattdessen dürfte er die Erwartungen der Wall Street erfüllen und weiter fleißig getreu seinem Spitznamen „Helicopter-Ben“ Geld in den stotternden Kreditkreislauf pumpen. Die zuletzt angekündigten 100 Mrd. USD sind hierbei sicherlich nicht das letzte Wort.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 11/2008 Short Squeze - in den kommenden Wochen Panik allerorten Der DAX näherte sich gestern seinen Tiefständen von Ende Januar, Dow Jones und Nasdaq markieren nahezu täglich neue 52 Wochen-Lows und passend dazu überschlagen sich die Kommentatoren derzeit mit Horror-Szenarien aller Art. Da …