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     4417  0 Kommentare Pivotpunkte, Fehlausbrüche & andere schöne Dinge

    Kennen Sie folgende Situation? Sie beobachten seit Wochen die Ausbildung einer klassischen Chartformation. Endlich kommt es zum erhofften Ausbruch. Leider setzt die Aktie die erwartete Ausbruchsbewegung nicht fort und korrigiert den Anstieg. Die auf den Ausbruch eingegangene Position läuft in den roten Bereich. Solche Fehlsignale gehören zu den stärksten Chartsignalen.

    Wenn ein Markt nicht der Richtung eines Chartsignals folgt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Schubs in die umgekehrte Richtung recht hoch. In solchen Situationen werden viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, da sie eine regelkonforme Auflösung der Formation antizipieren. Kommt es zum erwarteten Ausbruch, sind schon „alle“ entsprechend positioniert. Wer soll dann die Aktie in die gewünschte Richtung bewegen? Im Gegenteil, häufig lauern an „offensichtlichen“ Ausbruchspunkten Trader, die eine Gegenposition einnehmen. Kommt es dann zu einem Fehlsignal, werden viele Positionen schnell geschlossen. Die Gegenbewegung verstärkt sich.

    Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass das Offensichtliche an der Börse nicht immer das Naheliegendste ist. Bekanntlich liegt die Mehrheit der Anleger falsch. Aber warum sollte man nicht ausnutzen, was schief geht? Was spricht dagegen, eine Position schnell zu drehen und in Richtung des Fehlausbruchs mitzugehen, solange der Schub groß genug ist? Verläuft der Fehlausbruch in Richtung des übergeordneten (Primär-) Trends, liegt eine Idealsituation vor.


    Nach neuem Intradayhoch erfolgte tagelang ein dramatischer Abverkauf. Im Oktober „funktionierte“ der Ausbruch nach oben, bis es zu einem Pullback kam. Bei marktengen Nebenwerten wie PVA TePla muss man immer mit extremen Kursbewegungen rechnen. Besonders in volatilen Marktphasen besteht die Gefahr, nicht mehr zu „realistischen“ Kursen herauszukommen. Um diese Gefahr zu umgehen, sucht man sich besser liquidere Handelsobjekte.

    Pivotpunkte

    Eine weitere Möglichkeit bieten die beliebten Pivotpunkte. Als Pivotpunkte werden Kurswendepunkte bezeichnet, die aus den Kursen der Vorperiode berechnet werden. Sie markieren häufig Unterstützungs- und Widerstandszonen und geben kritische Niveaus an, an denen neue Kauf- bzw. Verkaufssignale ausgelöst werden könnten. Da Pivotpunkte recht populär sind und anscheinend viele Trader ähnliche Berechnungsmethoden verwenden, trifft in besonderem Maß das Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu. Schon der legendäre Spekulant Jesse Livermoore verwendete Pivotpunkte.

    Die herkömmliche Berechnung ermittelt den Pivotpunkt als einen Mittelwert der drei Kurse des Vortages [(Hoch +Tief + Schluss) : 3]. Ein Widerstandniveau ergibt sich beim Zweifachen des Pivotpunkts abzüglich des Vortagestiefs. Eine Unterstützung ermittelt sich analog anhand des Zweifachen Pivotpunktes abzüglich des Tageshöchstkurses.

    Extrempunkte: Reaktion und Explosion („e-points“)

    Ähnlich wie bei Pivotpunkten sollen außergewöhnliche Situationen aufgespürt werden, wo mit erhöhter Wahrscheinlichkeit bald eine erwartete Reaktion oder Explosion stattfinden sollte. Immer dann, wenn Gier und Angst die Kurse bewegen, bieten Extrempunkte besonders attraktive Trading Setups. In solchen Phasen ist das Chance-/Risikoverhältnis exzellent, aber es gehört Mut und eiserne Disziplin dazu, daraus Kapital zu schlagen. Anders als die klassischen „Buy on Dip“ Situationen treten solche Extrempunkte wesentlich seltener auf. Man muss schon täglich einige tausend Aktien scannen, um überhaupt fündig zu werden. Aber es gibt erfahrungsgemäß ein bis zwei hervorragende Situationen im Jahr, wo es nur von Extrempunkten wimmelt. So wie beispielsweise im Januar diesen Jahres, wo viele Anleger in Panik zu Ausverkaufspreisen ihre Lieblingsaktien auf den Markt warfen. Wer die zahlreichen Trading Setups der Extrempunkte nutzte, dürfte aus der Situation Kapital geschlagen haben wo viele Anleger Verluste erleiden.

    Geht die Erholungsbewegung weiter, sitzt der disziplinierte (und mutige) Trader schon auf zweistelligen prozentualen Gewinnen, bevor die große Anlegerschar langsam wieder einsteigt. Wenn eine Börsenpanik (oder „Börsengier“) mal wieder solche ausgezeichneten Chancen bietet, plane ich eine Sonderausgabe dazu. Bitte haben Sie etwas Geduld, nur der Markt entscheidet, wann es wieder soweit ist.

    Möchten auch Sie von meinen Investment Ideen profitieren? Oder suchen Sie aussichtsreiche Handelsanregungen? Dann schauen Sie doch einfach mal vorbei!

    Ihr Heiko Aschoff
    Diplom-Kaufmann
    www.institutionell.INFO



    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Pivotpunkte, Fehlausbrüche & andere schöne Dinge Kennen Sie folgende Situation? Sie beobachten seit Wochen die Ausbildung einer klassischen Chartformation. Endlich kommt es zum erhofften Ausbruch. Leider setzt die Aktie die erwartete Ausbruchsbewegung nicht fort und korrigiert den Anstieg. Die auf …