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     340  0 Kommentare Deutsche Elektro-Industrie revidiert Prognosen

    Die deutsche Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie zeigt sich trotz eines verlangsamten Wachstums nach wie vor widerstandsfähig. Das jedenfalls meint der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Dietmar Harting, auf der Herbstpressekonferenz seines Verbandes: „In diesem Jahr wird die Branche beim Umsatz noch einmal um gut zwei Prozent und bei der Produktion um drei bis vier Prozent zulegen.“

    Damit wird allerdings die im Frühjahr geäußerte Erwartung eines Umsatzwachstums von 6 bis 7 Prozent nicht erreicht. Der Schwung aus dem vergangenen Jahr sei inzwischen vollständig verflogen, erklärt Harting die Revision der Prognose: „Das mittlerweile zum Erliegen gekommene Wirtschaftswachstum in Deutschland hat natürlich auch Auswirkungen auf die zweitgrößte Branche des Landes.“

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    Die Ursachen für diese gesamtwirtschaftliche Entwicklung liegen für den ZVEI-Präsidenten allerdings wesentlich tiefer. Schon seit Beginn der 90er Jahre seien die Aufschwungphasen im Wesentlichen durch den Export getrieben. Ein selbsttragender, länger anhaltender Aufschwung der Binnenkonjunktur sei nicht eingetreten. Hinzu kommt, dass Deutschland mittlerweile mit Schlusslicht beim Wachstum in der Europäischen Union ist: Das Bruttoinlandsprodukt soll 2001 um gerade einmal 0,7 Prozent steigen.

    Die Auftragseingänge ausländischer Kunden sind von Januar bis September um knapp 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Umsatz mit diesem Kundenkreis hat im dritten Quartal um 5 Prozent nachgegeben. Im ersten Quartal hatte er noch um rund 13 Prozent zulegen können. Die Auftragseingänge aus dem Inland hingegen waren zum Ende des dritten Quartals im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

    Im Gesamtjahr 2001 wird die Elektroindustrie voraussichtlich ein Umsatzwachstum von gut 2 Prozent auf 325 Mrd. Mark erreichen. Die Branche konnte zwar im ersten Halbjahr noch um fast 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, im dritten Quartal ist aber ein deutlicher Rückgang um fast 3 Prozent zu erwarten.

    Hinsichtlich der Umsatzstruktur geht der ZVEI von folgenden Veränderungen aus: Die Elektronischen Bauelemente entwickeln sich um 5 Prozent rückläufig. Das Neugeschäft liegt hier rund 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Informations- und Kommunikationstechnik stagnieren. Automatisierungs- und Energietechnik, die beiden gewichtigsten Sektoren der deutschen Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie, legen hingegen um 4, bzw. 5 Prozent zu. Die baunahen Bereiche der elektrischen Installations- und Lichttechnik entwickeln sich nach stagnierenden Umsätzen im ersten Halbjahr nun rückläufig. Durchwachsen ist das Bild bei den Elektro-Hausgeräten und den Produkten der Konsumelektronik. Deutliche Zuwächse melden die Medizin- und Teilbereiche der Bahntechnik.

    Bei den Bauelementen insgesamt sieht der Verband Licht am Ende des Tunnels. Der Umsatz mit Halbleitern, ihrem stärksten Teilsegment, lag im September bei leicht verbessertem Auftragseingang mit minus 30 Prozent erneut unter dem Vormonat. Im August war er im Jahresvergleich um 23 Prozent, im Juli um 14 Prozent gefallen. Kumulativ ergibt sich in den ersten 9 Monaten eine Schrumpfung um 6 Prozent. Das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz hat sich im September mit 0,79 deutlich von seinem Tiefstwert bei 0,65 im Juni abgesetzt. Das deutet den Beginn einer Verlangsamung des Niedergangs an, die eine Bodenbildung in absehbarer Zeit erwarten lässt, heißt es.

    Bis Mitte 2002 erwartet der ZVEI für seine Branche Rückgänge bei Umsatz und Produktion von rund 2 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte könne es dann aber zu einer Wiederbelebung kommen, sodass über das Gesamtjahr hinweg aus heutiger Sicht mit einem, wenn auch geringen Wachstum gerechnet wird. Entscheidend sei dabei die gesamtwirtschaftliche Trendwende.

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    Verfasst von Klaus Singer
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