Elmos warnt zum zweiten Mal in sechs Wochen

Elmos Semiconductor warnt innerhalb von sechs Wochen jetzt schon zum zweiten Mal. Die Jahresplanung für 2001 wird nach unten korrigiert. Der Umsatz bleibt zwar weiterhin bei 107 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern soll aber nur noch 16,5 Mio. Euro erreichen. Zuvor war man von einem Vorsteuergewinn von 25,8 Mio. Euro ausgegangen.

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Das unerwartet schwache dritte Quartal hinterlässt deutliche Spuren in der Ertragsrechnung, heißt es. Mit einem Periodenumsatz von 25,7 Mio. Euro liegt ELMOS um rund 15 Prozent unter den Erwartungen. Konnte das erste Halbjahr mit einer Bruttomarge von über 52 Prozent und einem Ergebnis vor Steuern von über 23 Prozent vom Umsatz noch überzeugen, ernüchtert das dritte Quartal mit einer Bruttomarge von nur noch 38,4% und einem Ergebnis vor Steuern von 9,3%.

Zudem hat jetzt offenbar der Telekom-Kunde mitgeteilt, dass er in Zukunft andere Displays verwenden will, wodurch der von ELMOS entwickelte Graustufen-LCD-Treiber nicht zum Einsatz kommt. Der auf dieses Geschäft entfallende Umsatz war in der Prognose für das Jahr 2001 ursprünglich mit 15 bis 20 Mio. Mark berücksichtigt worden.

Für 2002 rechnet die Gesellschaft jetzt mit einem Umsatz von 110 Mio. Euro bei einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von ca. 16,5 Mio. Euro. Das entspricht praktisch den Erwartungen für das laufende Jahr. In 2000 waren umgerechnet 105,8 Mio. Euro umgesetzt und ein Vorsteuerergebnis von 29,1 Mio. Euro erzielt worden.

Als Konsequenz dieser unerwartet negativen Entwicklung wird der Ausbau der Fertigungskapazitäten 2002 nicht fortgeführt und ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm umgesetzt werden. Dies soll zu Einsparungen von rund 5 Prozent vom Umsatz in 2002 führen. Die bereits begonnene Kurzarbeit ist eine erste dieser Maßnahmen 232452.

Noch vor wenigen Tagen hatten die Analysten der WestLB ELMOS auf Basis der im September zurückgenommen Schätzungen als sehr günstig bezeichnet und sie auf ihre Einkaufsliste genommen. Das Kursziel war auf 25 Euro veranschlagt worden 233372.

Die Anleger quittieren diese stark enttäuschenden Aussichten mit einem Abschlag von fast 9 Prozent auf 11,85 Euro.