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    GK Software / IPO  3651  0 Kommentare Software-Maßschneider kommt zu teuer

    Noch bis zum 10. Juni läuft die Zeichnungsfrist für die Aktien des Standardsoftware-Anbieters GK Software. Einen Tag später soll die Erstnotiz im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse stattfinden – wenn die Notierungsaufnahme nicht doch noch abgeblasen wird. Denn das IPO steht unter keinem guten Stern: Die Bewertung ist ambitioniert und die Software-/IT-Branche gilt derzeit nicht gerade als „sexy“. Erst kürzlich scheiterte die Devil AG mit ihren Börsenplänen. GK Software macht zwar rundherum einen guten Eindruck, aber auch der Preis hätte stimmen sollen.

    Emissionsdaten

    Der Börsengang wird begleitet von ICF Kursmakler. Im Zuge des IPOs werden 0,415 Mio. Aktien aus einer Kapitalerhöhung angeboten, dazu weitere 0,2 Mio. Papiere von einem Alteigentümer. Der Greenshoe (Überzeichnungsreserve) von 70.000 Aktien würde im Falle einer Ausübung ebenfalls aus einer Kapitalerhöhung gespeist. Auf Basis der (aktuellen) Bookbuilding-Spanne von 29 bis 35 Euro käme GK Software auf eine Marktkapitalisierung von 50 bis 61 Mio. Euro, das Emissionsvolumen liegt bei maximal 20 bis 24 Mio. Euro.

    Stark mit Standard-Software

    GK Software beschäftigt sich seit rund zehn Jahren mit der Entwicklung und dem Vertrieb einer plattformunabhängigen Standardsoftware. Über einzelne Module kann die Software in ihren Funktionen erweitert werden. Anwendung findet sie vor allem in Kassenlösungen, in größeren Filialbetrieben und bei Einzelhändlern wie zum Beispiel Lidl, Kaufhof, Tchibo oder auch Douglas. Neben Erlösen aus dem Lizenzgeschäft steuern Dienstleistungen (mehr als 50 %) sowie Wartung und Support (ca. 10 bis 15 %) zum Umsatz bei. Die Gesellschaft verfügt nach eigenen Angaben im deutschen Zielmarkt bei großen Einzelhändlern über einen Marktanteil von rund 20 %. Darauf möchte GK Software aufsetzen und nun verstärkt ins europäische Ausland expandieren. Glückt das, sei auch ein Gang über den Atlantik ein Thema, so Vorstandsvorsitzende Rainer Gläß.

    Zuletzt gute Zuwächse

    Im vergangenen Jahr erzielte GK Umsätze von 10,7 Mio. Euro (+52 %) und erwirtschaftete dabei ein operatives Ergebnis von 2,3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote hat sich zwar schon von 10 % im Jahr 2005 auf zuletzt 23 % verbessert. Die allerdings erscheint noch ausbaufähig.

    Bewertung & Vergleich

    Im Peer-Group-Vergleich ist GK Software mit einem geschätzten 2008er KGV von 24 bis 29 deutlich teurer als die Vergleichsunternehmen wie Wincor Nixdorf oder auch Fujitsu, ferner SAF und InVision. Darüber hinaus sind auch Branchengrößen wie Microsoft und SAP auf dem Wege, spezielle Angebote für Branchenlösungen zu initiieren. Unternehmen wie Wincor Nixdorf wissen, dass im Softwaregeschäft weit mehr zu verdienen ist als mit Hardware. Allerdings kann GK Software auch mit Hilfe des geplanten Emissionserlöses auf kurzfristig höhere Wachstumsraten verweisen. Auf Basis des nächsten Jahres würde das KGV auf vertretbare 14 bis 17 sinken. Potentiellen höheren Lizenzeinnahmen stünden auf kurze Sicht gleichfalls Kosten für die geplante Auslandsexpansion entgegen.

    Fazit

    GK Software soll mit einer nicht gerade attraktiven Emissionsbewertung an den Markt kommen. Vor dem Hintergrund des gerade erst gescheiterten Börsengangs von Devil erscheint uns das etwas zu ambitioniert. Wir raten von einer Zeichnung auf Basis der aktuellen Bookbuilding-Spanne ab. Es würde nicht überraschen, wenn die Preisspanne noch reduziert oder der Börsengang wieder auf Eis gelegt würde – es wäre nicht der erste in diesem Jahr.

    Verfasst von 2Performaxx
    GK Software / IPO Software-Maßschneider kommt zu teuer Noch bis zum 10. Juni läuft die Zeichnungsfrist für die Aktien des Standardsoftware-Anbieters GK Software. Einen Tag später soll die Erstnotiz im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse stattfinden – wenn die Notierungsaufnahme nicht …

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