Egbert Prior

OVB: So macht Klinkenputzen Spaß

Die Aktie (WKN 628656) klettert gegen den Branchen- und Börsentrend. 54 Prozent Plus seit Jahresbeginn! Der kleine Bruder von AWD und MLP ist heiß begehrt. Soeben meldet die Versicherung Signal Iduna, ihren Anteil am Kölner Finanzvertrieb auf 22 Prozent verdoppelt zu haben. Im Visier die Sperrminorität (25 Prozent). OVB, das Kürzel stand ursprünglich für Objektive Vermögensberatung, befindet sich fest in Händen von verbündeten Assekuranzen. Die Mehrheit hält mit 51 Prozent der Deutsche Ring, die Volksfürsorge besitzt elf Prozent am Strutkturvertrieb. Nur noch 17 Prozent der Papiere liegen im Streubesitz.

Nicht ausgeschlossen, daß das Unternehmen, das erst 2006 an die Börse ging, früher oder später wieder vom Kurszettel verschwindet. In diesem Fall dürfen Sie auf ein sattes Abfindungsangebot hoffen. Die Vertretertruppe ist besonders stark im Osten. In Ländern wir Polen, Rumänien oder der Ukraine sprudelten im ersten Quartal32 Millionen Euro Provisionen. Osteuropa ist damit inzwischen wichtiger als der deutsche Heimatmarkt (24 Millionen). Das Schöne: Im Osten verdient OVB eine doppelt so hohe Gewinnmarge wie hierzulande. Rasant auch die Expansion in Frankreich, Spanien oder Griechenland.

Insgesamt beackert OVB mit 5.000 Finanzberatern 14 Länder. Das erste Quartal war das beste der Firmengeschichte. Dividendenanhebung um 25 Cent auf 1,15 Euro. Macht beim aktuellen Kurs, 30 Euro, immerhin 3,8 Prozent Ausschüttungsrendite. Für 2008 erwarten wir einen Umsatzanstieg um etwa 15 Prozent auf rund 280 Millionen Euro und einen überproportionalen Gewinnzuwachs um ca. 20 Prozent auf 24 Millionen. Börsenwert 430 Millionen. Das KGV mit etwa 18 zwar nicht mehr ganz billig, doch durch die schier grenzenlosen Wachstumsmöglichkeiten im Ausland gerechtfertigt.