Pleitegeier unterwegs!
In den letzten Wochen mehren sich die Gerüchte, dass einige Unternehmen von Welt-Bedeutung in Liquiditätsschwierigkeiten kommen oder gar Pleite gehen könnten. So umkreisen die Pleitegeier Firmen wie
Lehman Brothers im Bankensektor und General Motors sowie Chrysler im Automobilssektor. Auch einige Hypothekenfinanzierer in den USA und in Großbritannien sind am Rande der Pleite und können sich nur
durch Not-Kapitalerhöhungen, die den Kurs verwässern, retten. Damit unterliegen einige Banken immer noch einem ungewöhnlichen Stresstest, wo selbst die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
(BIZ) jetzt vor einer Pleitewelle warnt. Der Private-Euity-Gegner und Restrukturierungsberater Alix Partners warnt zudem vor einer Pleitewelle von Private Equity-Firmen, die sich zum Teil zu stark
fremdfinanziert hatten, um Firmenübernahmen heben zu können. Da es nun aufgrund der Kreditklemme aber Probleme gibt, sich günstig und problemlos Kredite beschaffen zu können, werden einige Private
Equity Fonds in Zukunft in die Insolvenz getrieben.
Anzeige
Falls aber ein Großunternehmen von Bedeutung wie Lehman Brothers oder General Motors keine Kredite mehr bekommt bzw. wenn Kreditlinien gestrichen werden, könnte sich ein Dominoeffekt ergeben, da dann
die Kreditgeber selbst in Schwierigkeiten kommen könnten bzw. erhebliche Abschreibungen auf Forderungen hinzunehmen haben. General Motors ist mit 300 Mrd. USD ohnehin viel zu hoch verschuldet. Es
lohnt sich jetzt auch ein Blick, wer hier hauptsächlich Kredite gegeben hat und nun still halten muss. Hinzukommen die Pensionsfondsverpflichtungen, wobei sich die Pensionskassen in den letzten
Monaten selbst verspekuliert haben könnten. Bis es General Motors gelingt, die Produktpalette auf benzinsparende Kleinautos umzustellen, die im Moment in den USA wie der Smart der Renner sind, wird
es Jahre vergehen. Auch will VW mit dem 1-Liter-Auto kommen und damit wen Weltmarkt erobern. Diese kostenaufwendige Produktumstellung können bei den Benzinfressern in den USA nur durch
zwischenzeitliche Kapitalerhöhungen finanziert werden, da die Cash Flows im Inland im Moment immer geringer werden. Merrill Lynch hält daher eine Kapitalerhöhung im Volumen von 15 Mrd. US-Dollar bei
GM für unumgänglich. Das Kursziel wurde auf 6 USD reduziert. Dies führte in der letzten Woche zu einem Kurseinbruch auf ein Allzeit-Tief von unter 10 USD. Merrill Lynch hält sogar eine Insolvenz bei
GM nicht für ausgeschlossen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige
1 im Artikel enthaltener WertIm Artikel enthaltene Werte