Egbert Prior

BayWa steht gut im Futter

Die Aktie (WKN 519406) steigt gegen den negativen Börsentrend. 23 Prozent Plus seit Anfang Januar. Aktuell 40,13 Euro. Der Mischkonzern profitiert vom Boom der Landwirtschaft. Mit 46 Prozent Umsatzanteil dominiert die Agrarsparte. Auch die beiden anderen Geschäftsfelder Energie und Baustoffe entfallen 25 bzw. 23 Prozent. Besonders die explodierenden Preise für Getreide, Futter und Düngemittel lassen beim Agrarhändler die Kassen klingeln.

Die Bayerische Warenvermittlung verspricht für 2008 das dritte Rekordjahr in Folge. 2007 kletterte der Gewinn um 30 Prozent auf 85 Millionen Euro bei einem leichten Umsatzzuwachs auf 7,3 Milliarden. Glänzender Start ins neue Jahr: Im witterungsbedingt schwachen ersten Quartal schrieben die Münchener erstmals in ihrer Geschichte schwarze Zahlen.

Aber nicht nur Getreide, Dünger, Saatgut oder Schweinefutter laufen gut, auch die Sparte Energie macht Freude. Der hohe Ölpreis sorgt im Heizölhandel und an den Tankstellen für sprudelnde Gewinne. BayWa liefert aber auch alles, was das Ökoherz begehrt: Biogaskraftwerke, Solaranlagen, Wärmepumpen oder Holzpellets. Außerdem sind die Bayern hierzulande der zweitgrößte Baustoffhändler (nach Raab Karcher). Dieses Geschäft war zuletzt zwar leicht rückläufig, doch die neuen gesetzlichen Bestimmungen zu Energiesparmaßnahmen an Häusern (Energiepaß) dürften in den nächsten Jahren zu einem Boom bei Umbauten bzw. Modernisierungen führen.

Die Bewertung der Aktie erscheint mit einem KGV (2008) von 20 nicht mehr übermäßig günstig. Interessant ist aber der umfangreiche Immobilienbesitz des Traditionskonzerns, deren stille Reserven auf mehr als eine Milliarde Euro taxiert werden. Angesichts lediglich ca. 1,4 Milliarden Marktkapitalisierung gibt¹s das Papier also fast geschenkt.