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     35984  0 Kommentare Finger weg vom „Postbank-Gold”

    Die Postbank versucht derzeit ihren mehr als 14 Mio.Kunden Investments in Goldschmackhaft zu machen. Auf ihrer Website wirbt sie in der Rubrik „Anlegen” mit dem Slogan „Goldrichtig anlegen. Edelmetalle – immer eine glänzende Idee!”. Grundsätzlich mag das ja nach dem jüngsten Kursrutsch von rund 1.000 auf aktuell 912 Dollar (London-Fixing) berechtigt erscheinen, bei näherer Betrachtung der konkreten Ideen fragt man sich allerdings schon, ob diese so richtig glänzen werden.

    Unter dem Punkt „Tagesaktuelle Kurse” werden dem interessierten Anleger 39 Alternativen aufgezeigt, von denen keine so richtig zu überzeugen weiß. Grund: Die Postbank stellt ausschließlich Goldbarren und –münzen vor. Die dort ausgewiesenen An- und Verkaufspreise haben es allerdings in sich. In der Spitze beläuft sich die Spanne beider Preise auf über 78 Prozent. Als schlimmstes Beispiel entpuppt sich ein 1-Gramm-Goldbarren, der von der Bank zu 33 Euro verkauft und zu 18,50 Euro zurückgenommen wird. Wer bspw. heute zu 33 Euro kaufen und morgen zu 18,50 Euro verkaufen würde, hätte auf einen Schlag einen Verlust von 43 Prozent realisiert. Und auch bei langfristigem Anlagehorizont müsste man ziemlich lange warten, bis ein Gold-Investment die Gewinnzone erreicht. So wäre im obigen Beispiel ein Anstieg des Ankaufskurses um über 78 Prozent erforderlich, damit Gewinne anfallen.

    Die unvorteilhaftesten Spannen zwischen An- und Verkauf sind stets bei den Barren und Münzen mit dem geringsten Goldgewicht zu finden. Mit 26,5 bzw. 43,7 Prozent befinden sie sich auch bei den anderen Kategorien (Krügerrand, Känguru, Philharmoniker, Eagle, Britannia und Maple Leaf) auf indiskutablem Niveau, zumal bei Lieferung zusätzliche Kosten anfallen.

    ETCs sind sicherlich sinnvoller

    ETCs stehen für Exchange Traded Commodities und eignen sich aus folgenden Gründen deutlich besser als Gold-Investment. Die Deutsche Börse Commodities GmbH hat zum Beispiel im Dezember 2007 einen ETC auf das gelbe Edelmetall namens Xetra-Gold emittiert. Jedes Papier spiegelt den Wert von einem Gramm Gold wider und wird – umgerechnet in Euro – auf Xetra-Basis gehandelt. Die maximale Spanne zwischen An- und Verkauf beläuft sich laut Prospekt auf maximal ein Prozent. Und wer sich sein Xetra-Gold physisch liefern lassen möchte, kann dies ebenfalls tun. Bei einem Kilogramm Gold würden zusätzliche Kosten von etwas mehr als einem Prozent des Kurswerts entstehen. Die Chance auf eine glänzende Wertentwicklung dürfte bei diesem Produkt sicherlich höher sein als bei jedem der insgesamt 39 Ideen zum „Postbank-Gold”.




    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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