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    MobilCom  379  0 Kommentare Im Juli sind 4,7 Mrd. Euro fällig

    Für MobilCom ist im Juli ein wichtiges Datum. Das ist zwar noch einige Zeit hin, aber die bis dahin zu lösende Aufgabe ist schwierig. Im Juli läuft nämlich ein Kredit für den Erwerb der UMTS-Lizenz aus. Von den seinerzeit aufgenommenen 5,8 Mrd. Euro sind noch 4,7 Mrd. Euro offen.

    Die Banken sind mittlerweile vorsichtig geworden. Sie haben den Erwerb von UMTS-Lizenzen durch europäische Telekommunikations-Gesellschaften mit rund 100 Mrd. Euro an Krediten finanziert. Und nicht nur das – auch für den Ausbau der Mobilfunknetze haben sich die Betreiber Geld geliehen. Da zumindest die kurzfristigen Aussichten von UMTS heute skeptisch beurteilt werden, denken die Banken jetzt weniger an Zinserträge, sondern mehr an Sicherheiten. Harte Fakten zählen heute mehr als Glaube und Hoffnung.

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    Immerhin ist es Mobilcom gelungen, schon einen Teilbetrag des Kredits zu tilgen. Aus einem 2-Mrd.-Euro-Darlehen der France Telecom wurden im Juli 2001 rund 420 Mio. Euro abgezweigt, 680 Mio. Euro stammen aus einem Vendor-Financing-Abkommen mit Ericsson und Nokia, die das UMTS-Netz aufbauen sollen.

    Wie schwierig die Finanzierung über Bankkredite mittlerweile ist, musste erst kürzlich H3G, die italienische Mobilfunk-Tochter von Hutchison Whampoa, feststellen. Erst als im September vergangenen Jahres die Mutter Garantien über 2,2 Mrd. Euro abgab, gingen die Verhandlungen über Bankkredite im Wert von insgesamt rund 3,2 Mrd. Euro voran. Bei Mobilcom liegt der Fall vielleicht etwas anders, denn im Gegensatz zu den Italienern können die Büdelsdorfer einen sehr ordentlichen Kundenstamm und jahrelange Präsenz im Markt vorweisen. Dennoch gehen Beobachter davon aus, dass France Telecom in die Pflicht genommen wird. Die Franzosen besitzen zur Zeit rund 28,5 Prozent an Mobilcom. Sie haben zwar Banken gegenüber bereits weitgehende Zusagen gemacht, aber der zur Diskussion stehende Kredit fällt nicht darunter - noch nicht.

    So geht denn auch Reiner Sedat, bei Mobilcom für Investor Relations zuständig, davon aus, dass noch einige Nüsse zu knacken sind. Nach seinen Worten ist ein neuer Kreditabschluß zu akzeptablen Bedingungen zunächst angesichts der niedrigen Aktienkurse der Telekommunikations-Unternehmen nicht sehr wahrscheinlich. Mit France Telecom allerdings stünden die Chancen gut, günstige Bedingungen auszuhandeln. Die Aktie von Mobilcom hat seit ihrem Hoch im März 2000 rund 90 Prozent verloren.

    Im Sommer 2000 sah alles noch ganz anders aus: Finanzvorstand Thorsten Grenz hatte die Verhandlungen seinerzeit als „nicht schwierig“ empfunden. In der damaligen Euphorie haben sich viele Banken danach gedrängt, den Telekommunikations-Unterkommen Kapital anzudienen. Schon Anfang 2001 hatte sich das Blatt gewendet und bestehende Kredite ließen sich z.B. kaum noch weiterverkaufen.

    Beobachter glauben, dass die Verhandlungen über eine Verlängerung oder Umschuldung des MobilCom-Darlehens letztlich erfolgreich verlaufen. Hilfreich werden einerseits Garantien von France Telecom sein, andererseits wären die Banken erheblichem Druck ausgesetzt, wenn sie die kalte Schulter zeigten. „MobilCom könnte bankkrott gehen, wenn der Kredit nicht verlängert wird, “ zitiert der Nachrichtendienst Bloomberg den BHF-Bank-Analysten Stäblein. „Für sie ist es besser, das Unternehmen noch einige Jahre weiter zu begleiten.“ MobilCom wird den Kredit dann wahrscheinlich über Anleihen oder Wandelschuldverschreibungen refinanzieren.

    MobilCom will im laufenden Quartal GPRS-Handys einführen – quasi als Vorläufer von bisher nicht verfügbaren UMTS-Telephionen. Das UMTS-Netz der Büdelsdorfer soll im zweiten Halbjahr starten. GPRS wird so zum Testfall für kommende Mobilfunkgenerationen. Und das nicht nur bei MobilCom. Wenn GPRS gut anläuft, könnten die Banken wieder mehr glauben und hoffen. Das jedenfalls hofft die Branche.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    MobilCom Im Juli sind 4,7 Mrd. Euro fällig Für MobilCom ist im Juli ein wichtiges Datum. Das ist zwar noch einige Zeit hin, aber die bis dahin zu lösende Aufgabe ist schwierig. Im Juli läuft nämlich ein Kredit für den Erwerb der UMTS-Lizenz aus. Von den seinerzeit aufgenommenen 5,8 …

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