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     321  0 Kommentare Die Woche der Handys

    Gestern morgen hatte alles so gut angefangen. Ohne mit Kaninchenblick auf die amerikanische Schlange starren zu müssen –die US-Börsen hatten gestern geschlossen- richteten sich die europäischen Börsen auf eine eher freundliche Handelstendenz ein. Bis dann die Londoner Research-Abteilung von Morgan Stanley auf den Plan trat und verkündete, mit dem Handy-Markt werde es auch in diesem Jahr nichts. Die Börsen reagierten prompt, die Erholung vom Schock war mühsam, am Ende blieb ein Minus.

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    Morgan Stanley glaubt, dass im laufenden Jahr nur 410 Millionen Handys verkauft werden – 6 Prozent weniger, als man zuvor noch angenommen hatte. Man vermutet, dass im vierten Quartal die Lagerbestände in der Distributionskette aufgebläht worden sind. Zudem sei der Markt bedenklich abhängig vom Ersatzgeschäft und die Branche sei nervös angesichts der Gefahr, dass die Zahl der Neukunden zurückgehen könnte. Die zuständige Morgan-Stanley-Analystin Angela Dean befürchtet außerdem einen Rückgang der chinesischen Investitionen in Telekommunikations-Equipment. China gilt bisher wegen seiner noch relativ geringen Handy-Durchdringung bei gleichzeitiger Größe als der Hoffnungsträger der Branche schlechthin.

    Als unmittelbare Konsequenz wertete Dean die Aktie von Nokia von „neutral“ auf „underperform“ ab und gab ein Kursziel von 13 Dollar aus. Die Gewinnschätzungen je Aktie werden für 2002 und 2003 um 6 bzw. 4 Prozent auf 0,73 bzw. 0,81 Euro reduziert. Die Aktie verlor deutlich.

    Das Timing von Morgan Stanley passt. Handy-Weltmarktführer Nokia wird am Donnerstag über die Zahlen des abgelaufenen Quartals berichten. Das Unternehmen hatte bereits im Dezember gesagt, man werde die Ertragsziele von 0,18 bis 0,20 Euro je Aktie erreichen oder übertreffen. Der Umsatz wird vom Markt gegenwärtig bei 8,55 Mrd. Euro gesehen - 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Nokia selbst erwartet, im Schlussquartal 20 Prozent mehr zu erlösen als im Zeitraum Juli bis September. Auch beim Ausblick auf 2002 hatte man von einem Zuwachs des Handy-Marktes im Bereich von 15 Prozent gesprochen. Seinerzeit war auch die Rede davon, dass sich die Preise stabilisierten – kurzum, Investoren gewannen den Eindruck, das Schlimmste im Handy-Markt sei nun vorbei.

    Genau das bestreitet nun Morgan Stanley, während andere Beobachter im Mittel von 420 bis 440 Millionen Einheiten im laufenden Jahr ausgehen, wobei die meisten ihre Hoffnung im zweiten Halbjahr auf neue Modelle setzen.

    Diese Woche wird genügend Gelegenheit bieten, darüber zu befinden. Neben Nokia berichtet heute nach Börsenschluss nämlich auch die amerikanische Nummer zwei, Motorola. Auch Siemens und Ericsson lassen die Hosen runter. Da der Handy-Bereich mitsamt den dahinter stehenden Ausrüstungs-Investitionen und den Zuliefermärkten, wie auch mit den im Bereich der drahtlosen Kommunikation zu erzielenden Dienstleistungserlösen eine äußerst bedeutende Komponente im Leben unserer heutigen Informationswirtschaft darstellt, dürfte diese Woche sogleich wichtige Weichen zumindest für das kurzfristige Börsenklima stellen.

    Gestern hatten Zulieferer, wie im DAX z.B. , besonders deutlich zu leiden. Kommen die Anleger am Ende dieser ereignisreichen Woche zu dem Konsens, dass der Boden des Handy-Marktes zunächst eher noch weiter absinkt, dürfte das auch zu einer weiteren Belastung des Chip-Sektors führen.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Die Woche der Handys Gestern morgen hatte alles so gut angefangen. Ohne mit Kaninchenblick auf die amerikanische Schlange starren zu müssen –die US-Börsen hatten gestern geschlossen- richteten sich die europäischen Börsen auf eine eher freundliche Handelstendenz …

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