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     2210  0 Kommentare Korrelationen legen Rezession nahe

    Insbesondere nach dem überraschend positiven Verlauf des US-BIP verschärft sich die Diskussion, ob in den USA eine Rezession droht oder sogar bereits eingetreten ist. Nicht wenige Beobachter sprechen von einer „gefühlten Rezession“, die sich u.a. deswegen nicht in einem negativen Quartals-Wachstum des BIP niederschlägt, weil sie von Effekten des Außenhandels verdeckt wird (siehe Artikel vom 30. August 2008).

    Was ist eine Rezession? Machen wir die Antwort einmal nicht an nackten Zahlen fest, sondern betrachten das Wirtschaftssystem als Ganzes. Dann lässt sich eine Rezession als eine Phase ansehen, in der die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen „knirschen“; es ist Sand im Getriebe, die makroökonomischen Parameter laufen nicht synchron, die Wirtschaft holpert und stolpert. Dies weist auf Reibungsverluste hin, die ab einem gewissen Ausmaß dazu führen, dass die Wirtschaft schrumpft.

    Wenn das so ist, sollte die Korrelationsrechnung geeignet sein, solche Phasen zu erkennen. Und wenn sie auch Auskunft darüber geben kann, wie es um die aktuelle Entwicklung bestellt ist, umso besser.

    Hier streiten sich ja die Geister. Nach offizieller Lesart des NBER (nationales Büro für Wirtschaftsstatistik) ist eine Rezession durch zwei Quartale in Folge mit negativem BIP-Wachstum definiert. Viele Beobachter (siehe z.B. Artikel vom 21. August 2008) halten die für wenig praktikabel und im Tagesgeschäft für nutzlos, weil damit eine Rezession immer erst weit im Nachhinein festgestellt werden kann.

    Folgende volkswirtschaftliche Parameter werden untersucht: Der „Industrial Production Index“ (INDPRO) ist ein Maß für die Entwicklung der Industrieproduktion. Er sollte sinken, wenn der wirtschaftliche Aufwärtstrend gestört ist. Der Wert „Total Nonfarm Payrolls“ (PAYEMS) gibt die monatliche Entwicklung der Arbeitsplätze wider. Die „Personal Consumption Expenditures“ (PCE) repräsentieren die annualisierten volkswirtschaftlichen Konsumausgaben. Das „Real Disposable Personal Income (DSPIC)“ ist das annualisierte verfügbare persönliche Einkommen.

    Diese Werte wurden wechselweise miteinander in einem zwölf Monate weiten, gleitenden Fenster korreliert und deren Ergebnisse zusammen mit den sechs durch das NBER bestätigten Rezessionen seit 1960 dargestellt. Dabei wurden die Korrelationen mit den deutlichsten Ausprägungen in den Rezessionsphasen entsprechend von oben nach unten angeordnet. Das Ergebnis kann im Chart „Rezession und Korrelation“ eingesehen werden (Web-Seite der TimePattern – „Intermarket“).
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Korrelationen legen Rezession nahe Insbesondere nach dem überraschend positiven Verlauf des US-BIP verschärft sich die Diskussion, ob in den USA eine Rezession droht oder sogar bereits eingetreten ist. Nicht wenige Beobachter sprechen von einer „gefühlten Rezession“, die sich …