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     217  0 Kommentare ComROAD nach neuen Vorwürfen schwach

    Im gestrigen Handel hat der Druck auf die Aktie von im Tagesverlauf stetig zugenommen. Sie verlor zeitweise mehr als 20 Prozent. Heute ist eine kleine Gegenreaktion zu verzeichnen. Ein Händler sagte zur Begründung, viele Anleger würden wohl erst jetzt einen Artikel von „Börse Online" zur Kenntnis nehmen. Das Anlegermagazin erhebt darin schwere Vorwürfe, denen der Telematik-Spezialist umgehend widersprochen hatte 254357.

    Der Artikel wiederholt zunächst die seit mehr als neun Monaten immer wieder von unterschiedlichen Seiten geäußerten Vorwürfe, das Unternehmen hätte die Umsätze für die Jahre 2000 und 2001 zu hoch ausgewiesen. Darüber hinaus wird der Vorstandsvorsitzende Bodo Schnabel allerdings nun auch verdächtigt, eine falsche Versicherung an Eides statt abgegeben zu haben.

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    Ist ComRoad ein Fall für den Staatsanwalt, wird gefragt. Im August habe Schnabel nämlich eidesstattlich versichert, mit genau benannten sechs Gesellschaften im Geschäftsjahr 2000 den größten Teil des im Jahresabschluss ausgewiesenen Asienumsatzes von rund 19,9 Mio. Euro tatsächlich erzielt zu haben. Angebliche Partner in Asien hätten laut Börse Online bei Recherchen vor Ort aber ausgesagt, keine Geschäfte mit ComRoad gemacht zu haben. So wird etwa ein philippinischer, mit Name und Adresse auf einer Partnerliste von ComRoad aufgeführter Geschäftsmann zitiert, der sich -darauf angesprochen- erstaunt gezeigt habe: „Es gab Gespräche, ich habe aber nie Geschäfte mit ComRoad gemacht". Von dem Unternehmen, dessen Präsident er laut ComRoad sein soll, habe er noch nie gehört.

    ComROAD verweist in einem Dementi insbesondere darauf, dass die KPMG den Abschluss 2000 testiert hätte, in dem auf Seite 40 Asienumsätze (inkl. Afrika) von 38,9 Mio. Mark, also 19,9 Mio. Euro ausgewiesen wurden. Zu diesen Zahlen kennt der Wirtschaftsprüfer die Verträge mit den Partnern in Asien und hat die Korrektheit der Umsätze bestätigt. Die „Schätzungen“ der Verfasserin des Artikels, der reale Asien-Umsatz betrage weniger als zwei Mio. Euro sei damit an den Haaren herbeigezogen. Zudem wird bestritten, dass Vor-Ort-Recherchen bzw. Überprüfung aller Adressen vor Ort seitens Börse Online stattgefunden hätten. Die Verfasserin habe sich nach Kenntnis von ComROAD bei den Partnern nur per Telefon oder eMail gemeldet. Der erwähnte philippinische Partner habe selbstverständlich eine geschäftliche Beziehung zu ComRoad.

    Im November hatte es ein Berliner Gericht abgelehnt, eine einstweilige Unterlassungsverfügung gegen Börse Online aufrecht zu erhalten. Das Magazin hatte in seinem Heft 32/2001 schon einmal von Fantasieumsätzen in Asien gesprochen. Die Enscheidung bescheinigte der Zeitschrift das journalistische Recht, solche Verdachtspunkte zu äußern. Eine Prüfung von Tatsachen fand nicht statt.

    ComROAD will jetzt erneut gerichtlich gegen das Magazin vorgehen.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    ComROAD nach neuen Vorwürfen schwach Im gestrigen Handel hat der Druck auf die Aktie von im Tagesverlauf stetig zugenommen. Sie verlor zeitweise mehr als 20 Prozent. Heute ist eine kleine Gegenreaktion zu verzeichnen. Ein Händler sagte zur Begründung, viele Anleger würden wohl …