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    Standpunkt  4340  0 Kommentare Prinzip Hoffnung

    Meiner Meinung nach....

    Vieles ist gesagt und geschrieben worden zu den jüngsten Entwicklungen der weltweiten Finanzmärkte, und inzwischen auch der internationalen Konjunktur. So richtig begreifen kann wahrscheinlich kaum jemand, was derzeit geschieht. In der vergangenen Ausgabe habe ich herausgestellt, dass wohl niemand eine Vorstellung davon hat, wieviel Geld 60 Milliarden Dollar sind, mit denen der Versicherungskonzern AIG wieder aufgepäppelt werden soll. Davon redet kein Mensch mehr - Peanuts im Vergleich zu den Zahlen, mit denen Politiker nun um sich werfen.

    Deutschland stellt knapp 500 Milliarden Euro an Zuschüssen und Garantien zur Verfügung. Das ist fast zwei mal so viel wie der gesamte Bundeshaushalt. Frankreich holt 320 Milliarden aus der Kiste mit den Notgroschen, Großbritannien umgerechnet sogar 662 Milliarden Euro und selbst das kleine Österreich ist mit 100 Milliarden dabei. Logisch, dass die Banken– und Finanzwelt nie mehr so sein wird, wie wir sie in den vergangenen Jahren kannten. Ob das gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu sagen. Abwarten.

    Das müssen derzeit auch die Initiatoren geschlossener Fonds. Abwarten und auf bessere Zeiten hoffen. Sie stecken in der Klemme. Banken vergeben keine Kredite und ziehen sogar frühere Zusagen wieder zurück. Auf der anderen Seite haben Anleger das minimal verzinste Sparbuch als Kapitalanlage wieder entdeckt und scheuen langfristige Investitionen. Die Branche hofft darauf, dass sich Vertriebe und Kunden spätestens 2009 wieder auf die Vorteile von Sachwertanlagen besinnen.

    Unrealistisch ist das nicht. Während fungible und volatile Unternehmenswerte an den Börsen auf Talfahrt gingen, sind Wertverluste etwa bei gut vermieteten Immobilien und Schiffen noch nicht festzustellen. Und wie schnell sich Investoren wieder beruhigen lassen, haben ebenfalls die Aktienmärkte gezeigt. Nach der Zusage der staatlichen Milliarden-Pakete meldeten die Börsen rund um den Globus Rekord-Kurssteigerungen. Zumindest zwischenzeitlich.

    Wer die aktuelle Situation aussitzen kann, hat daher Chancen auf gute Geschäfte im kommenden Jahr. Bis dahin haben Anbieter zudem ausreichend Zeit, über neue Konzepte und Modelle nachzudenken. Es mag sich zwar wie ein abgedroschenes Klischee anhören, aber vielleicht kann der eine oder andere tatsächlich gestärkt aus der Krise hervorgehen.

    Ich drücke die Daumen.

    Ihr Markus Gotzi
    Chefredakteur, Der Fondsbrief



    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
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