BBV-Fonds Nummer elf ist Pleite
Eine Auswirkung der Kredit-Klemme oder doch individuelle Gründe? Der BBV Immobilienfonds Nr.11 ist Pleite. Die IC als Verwalterin der BBV-Fonds hat Konkurs angemeldet, weil die Banken ihre
Kreditlinien gekündigt haben. Das berichtet IC-Vorstand Oscar Kienzle. „Den Verdacht der Insolvenzverschleppung wollten wir gar nicht erst aufkommen lassen“, begründet Kienzle den Schritt.
Sein Unternehmen hat die in Schieflage geratenen BBV-Fonds Mitte 2003 übernommen und den Anlegern mancher Beteiligungsangebote angeboten, ihre Anteile in einen REIT zu wandeln. Der Fonds Nr. 11
zählte nicht dazu. „Der Fonds war praktisch überschuldet, und wir haben versucht, wieder einen Wert zu schaffen“, so Kienzle.
Das sei seiner Ansicht nach gelungen. Die beiden Bürogebäude in Dresden und Teltow seien zu 85 Prozent vermietet, die Verschuldung sei von 13 Millionen Euro auf unter fünf Millionen Euro gesunken.
Dennoch hätte das Konsortium aus HVB und Helaba nun die Notbremse gezogen. „Das Problem ist, mehrere Darlehensgeber unter einen Hut zu bekommen. Bei nur einer Bank finde ich immer eine
Lösung“, glaubt Kienzle. Er geht davon aus, dass die Anleger nun leer ausgehen, wenn die Banken versuchen, die Objekte zu verwerten. „In dieser Zeit möchte ich keine Immobilien verkaufen müssen“, so
sein Kommentar. „Ein Verkaufserlös ist nur schwer zu prognostizieren.“ Kienzle fürchtet keinen Flächenbrand, der auf andere BBV-Fonds übergreifen wird. Das hilft den betroffenen Anlegern wenig.
Rund 1.850 private Investoren hatten den Fonds zu Zeiten der Sonder-Afa-Ost gezeichnet. Die steuerlichen Verluste stiegen zwar von 53 Prozent auf 107 Prozent, doch reduzierten sich die
gesamten Ausschüttungen auf gerade einmal fünf Prozent.