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     311  0 Kommentare Mobilfunk-Allianz zwischen Microsoft, Intel und Texas Instruments

    Der Software-Riese Microsoft hat mit den Chip-Herstellern Intel und Texas Instruments auf der Grundlage jeweils getrennter Vereinbarungen die Entwicklung von Referenzdesigns angekündigt. Man will im Handy-Bereich das wiederholen, was dem PC vor vielen Jahren zum Durchbruch verholfen hat: Die faktische Standardisierung von Hard- und Software. Das teilten die Konzerne jetzt auf der 3GSM-Mobilfunkmesse in Cannes mit. Ziel ist dabei allerdings weniger das Handy traditioneller Prägung. Es geht vielmehr darum, tragbare Kleinstcomputer mit einem Mobiltelefon zu vereinigen. Das Ergebnis der Kooperationen soll Dritten gegen Zahlung von Lizenzen zur Vergügung gestellt werden.

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    Zeitgleich veröffentlichte Nokia eine ähnliche Partnerschaft mit Texas Instruments. Vor einigen Monaten hatte die schwedische Ericsson angekündigt, eigene Designs Drittherstellern gegenüber zu lizenzieren, noch etwas früher hatte Motorola ähnliche Pläne bekannt gegeben.

    Intel-Mobilfunkexperte Leif Persson sagte, man werde im Laufe des Jahres einen gemeinsamen Entwurf zusammen mit Microsoft vorstellen. UMTS werde nur dann zum Erfolg, wenn mehr Multimedia ins Mobiltelefon komme. „Wir wollen Microsoft als Hersteller des Betriebssystems und die Entwickler von Anwendungen dabei unterstützen, die Verbesserungen der neuen Intel-Prozessoren für mobile Geräte voll auszunutzen“, erklärte er. Mit den XScale-Prozessoren sieht sich Intel gut aufgestellt: „XScale verdoppelt die Geschwindigkeit bei gleichem Stromverbrauch“, sagt Persson unter Hinweis auf den PXA250, der bei einer Taktrate von bis zu 400 MHz auch über optimierte Funktionen für Computergrafik verfügt. „Wir unterstützen jeden, der Software für unsere Prozessoren schreibt.“

    Die von Intel und Microsoft gemeinsam zu entwickelnde Plattform soll als Grundlage für Geräte und Anwendungen im Bereich PDA und Smartphone dienen. Als Teil der Vereinbarung erklärt Microsoft seine Unterstützung für Intels „Personal Internet Client Architecture“. Mit PCA hat der weltgrößte Chip-Hersteller bereits einen Schritt in diese Richtung getan. Im Gegenzug sagt Intel Unterstützung für Microsofts PocketPC Betriebssystem zu.

    Microsoft hatte im vergangenen Jahr auf der selben Veranstaltung schon einmal entsprechende Schitte in Richtung Smartphone-Markt angekündigt. Seitdem hat sich aber nicht viel getan. Die aktuelle Initiative geht über Smartphone-Eigenschaften hinaus und strebt eher die Vereinigung von tragbaren Kleinstcomputern mit Handy-Funktionalität und drahtlosem Internet-Zugang an.

    Microsoft muss bei seiner neuen Initiative vor allem gegen die englische Symbian zu Felde ziehen, die gegenwärtig mit der Auslieferung von Software für Smartphones beginnt. Damit sollen Funktionen wie Email, Kalender usw. gehandhabt werden können. An Symbian sind die fünf weltgrößten Handy-Hersteller mit einem Marktanteil von insgesamt 70 Prozent beteiligt. SonyEricsson und Nokia haben bereits erste Produkte mit der Software vorgestellt.

    Intel hatte noch im August 2001 gesagt, man wolle mit Symbian zusammenarbeiten. Hauptargument war damals die größere Kompatibilität zwischen unterschiedlichen Hardware-Varianten. Bisher hat von den Top-5 nur Samsung Electronics ein Smartphone mit der entsprechenden Microsoft-Software angekündigt. Es soll Ende des Jahres verfügbar sein.

    Bei der Kombination von Handy und PDA sieht sich Microsoft Konkurrenz von unter anderem von , Nokia und Research In Motion gegenüber. Hewlett-Packard stellt jetzt mit einer Mobiltelefon-Variante seines Jornada Pocket PC eine Symbiose von PDA-Computer und Handy vor, das auf der neuen, von TI und Microsoft entwickelten Plattform beruht. Handspring setzt bei seinen Produkten das Betriebssystem von Palm ein. Palm wiederum hat vor kurzem eine Allianz mit TI angekündigt, in deren Rahmen PDAs mit drahtlosem Internet-Zugang entstehen sollen.

    Obwohl die einzelnen Felder bereits gut durch Rivalen besetzt sind, könnte die Partnerschaft mit Intel und Texas Instruments die Landschaft dennoch deutlich zugunsten von Microsoft verändern. PDAs entwickeln sich in ihrer Funktionalität ohnehin immer mehr in Richtung PCs. Das ist unbestrittene Domäne von Intel und Microsoft. Und TI steuert Know-how aus der Mobilfunk-Ecke bei.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Mobilfunk-Allianz zwischen Microsoft, Intel und Texas Instruments Der Software-Riese Microsoft hat mit den Chip-Herstellern Intel und Texas Instruments auf der Grundlage jeweils getrennter Vereinbarungen die Entwicklung von Referenzdesigns angekündigt. Man will im Handy-Bereich das wiederholen, was dem PC vor …

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