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    REpower  1091  0 Kommentare Hat sich Suzlon verhoben?


    Die indische Suzlon hat sich vermutlich beim Hamburger Windkraftanlagenhersteller verhoben. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wird entgegen dem Willen der Inder nicht zustande kommen. Dieser ist jedoch für Suzlon überlebenswichtig, um die Norddeutschen vollständig zu integrieren und auch über deren Technologie zu verfügen. Bitter für Suzlon: Ein Bankenkonsortium will REpower nur weiter finanzieren, wenn Suzlon diesen Vertrag nicht abschließt. Wie zu hören ist, finanzieren die Banken REpower Systems (DE0006177033) gerne, hatten aber offensichtlich keine Lust die hoch verschuldete Suzlon mit zu finanzieren oder dafür zu bürgen. Für das Unternehmen aus Indien eine Katastrophe. Suzlon hat laut Branchenkreisen Qualitätsprobleme und wollte diese durch REpower-Anlagen lösen. Operativ regnet es bei der Gesellschaft ganz nass rein. Die Ertragszahlen der Inder sind jüngst regelrecht eingebrochen.

    An REpower hält der Konzern über 67 Prozent des Grundkapitals. In Kürze wollte Suzlon den knapp 23 Prozent Anteil von Martifer übernehmen, die über eine Put-Option verfügen. Preis: Schätzungsweise 150 bis 175 Euro pro Stück. Allerdings: Suzlon könnte schon dafür das Geld fehlen. Eine geplante Kapitalerhöhung wurde abgesagt, da der Kurs der Aktie von Suzlon regelrecht implodiert ist. Weiteres Geld von Banken wird schwer zu bekommen sein, um Aktien zu kaufen. Größtes Problem in der Sache schlechthin: Suzlon soll das Paket an REpower angeblich verpfändet haben. Inhaber könnte ABN Amro respektive Royal Bank of Scotland sein. Der massive Kursrutsch der Aktie, von jüngst 200 Euro auf nur noch 75 Euro, ist für Suzlon eine Katastrophe. Die Banken könnten dadurch langsam unruhig werden. Suzlon hat das Paket mit schätzungsweise über 150 Euro im Schnitt in den Büchern stehen. Sofern ein möglicher Dritter Interesse an dem Paket in der Gegend des Einstiegspreises zeigt, könnte die Bank vermutlich schwach werden und die Anteile verkaufen. Das wäre der Super-Gau für Suzlon. Mögliche Interessenten des Paketes, sofern es tatsächlich zur Disposition stehen sollte, könnte ein großer Energieversorger sein oder ein Player wie zum Beispiel Siemens.

    Bei REpower selbst läuft das Geschäft jedenfalls wie am Schnürchen. Sorgen, dass Kunden von REpower Finanzierungsschwierigkeiten bekommen, um Windparkprojekte zu stemmen, sind nicht sonderlich relevant. Hier hat REpower einen echten Wettbewerbsvorteil. Rund 90 Prozent des Auftragsbuches resultieren aus Projekten mit großen Energieversorgern, die keine Finanzprobleme haben. Der Rest entfällt lediglich auf kleine Projektierer. Selbst wenn diese ins Straucheln kommen, könnten die Anlagen an andere verkauft werden. Probleme in diese Richtung könnten eher Player wie Vestas oder Enercon bekommen, die einen Großteil des Geschäfts mit kleineren Gesellschaften abgeschlossen haben. RWE Innogy-Chef Fritz Vahrenholt sucht beispielsweise händeringend nach Anlagen in Deutschland. Vermutlich kann ein Teil der durch die Finanzkrise gescheiterten Projekte durch andere Unternehmen aufgefangen werden.

    Für das Geschäftsjahr 2008/2009 per Ende März bekräftigt das Unternehmen die Prognose einen Umsatz von mindestens 1,1 Milliarden Euro einzufahren und eine EBIT-Marge von bis zu 6,5 Prozent zu erwirtschaften. Das EBIT dürfte sich auf circa 70 Millionen Euro belaufen. Die jüngst veröffentlichten Halbjahreszahlen untermauern die Prognose. Im Folgejahr erwarten wir Einnahmen von über 1,6 Milliarden Euro bei einem EBIT von bis zu 140 Millionen Euro. Noch in diesem Kalenderjahr erwarten wir zudem die Unterschrift des umfangreichen Vertrages mit RWE Innogy, der das Auftragsbuch von REpower nochmals signifikant in die Höhe schießen lässt und die nächsten Geschäftsjahre bombenfest macht.

    Der Grund für den jüngsten massiven Kursrutsch war vor allem, dass Anleger, die auf ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit gleichzeitigem Pflichtangebot auf eine Extramarge gesetzt haben, sich verspekuliert haben und ihre Aktien wieder verkauft haben. Suzlon selbst respektive die Banken dürften nicht verkauft haben. Summa summarum stehen die Chancen aufgrund der Probleme bei Suzlon besser denn je, dass REpower in der Zukunft „deutsch“ bleibt und sich Suzlon mit der Übernahme von REpower schlichtweg verhoben hat. Suzlon kann den Kopf nur noch aus der Schlinge ziehen, wenn rasch viel Geld aufgetrieben wird.


    Viele Grüße

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    Verfasst von 2TradeCentre
    REpower Hat sich Suzlon verhoben? Die indische Suzlon hat sich vermutlich beim Hamburger Windkraftanlagenhersteller verhoben. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wird entgegen dem Willen der Inder nicht zustande kommen. Dieser ist jedoch für Suzlon überlebenswichtig, …