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    SCM  265  0 Kommentare Ziele knapp verfehlt und schwache Aussichten

    Die SCM Microsystems hat im vierten Quartal einen Nettogewinn von 0,6 Mio. Dollar erzielt. Dabei bleiben aber typisch „Proforma“ Goodwill-Abschreibungen, Einmalaufwendungen und Kompensation für Aktienoptionen außen vor. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte die deutsch-amerikanische Gesellschaft 4,0 Mio. Dollar oder 25 Cent je Aktie verdient. Der operative Gewinn kam auf 0,4 Mio. Dollar. Das Unternehmen hatte bei der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal plus 350.000 bis 1,2 Mio. Dollar in Aussicht gestellt 231351.

    Das Gesamtjahr 2001 schloß mit einem Nettoverlust von 4,6 Mio. Dollar ab. Der Umsatz lag mit 184,9 Mio. Dollar 17 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Zur Jahreswende betrugen die liquiden Mittel 59,4 Mio. Dollar. Das sind 4,9 Mio. Dollar mehr als zum Ende des dritten Quartals.

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    Die Gesellschaft wird seine beiden Kernsegmente im laufenden Geschäftsjahr voneinander trennen. Der Geschäftsbereich PC- Security und Digital-TV-Security firmiert weiterhin unter SCM Microsystems. Die Sparte Consumer-Produkte (Digital Media Transfer / Video Editing) wird in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert.

    Im Zusammenhang mit der Trennung der beiden Kernbereiche fand eine Wertermittlung der Goodwill-Positionen statt. Dies führte im Zusammenhang mit den neuen Bilanzierungs-Regeln nach US-GAAP im vierten Quartal zu einer Abschreibung von 36,1 Mio. Dollar. Diese wirkt sich in keiner Weise auf die Liquidität aus, wird beruhigend versichert. Bleibt festzustellen, dass diese Tatsache auf Fehlinvestitionen des Managements hinweist. Ob damit alle Leichen aus dem Keller sind, muß sich noch zeigen. Es liegt jedenfalls nahe, die Umstellung auf die Ermittlung des Impairment Loss gemäß FAS 142 entsprechend zu nutzen 239165.

    Von vwd im Vorfeld der SCM-Zahlen befragte Analysten hatten beim Konzernergebnis im Mittel nach minus 4,71 Mio. Dollar im Vorjahr mit jetzt minus 27,25 Mio. Dollar deutlich zu kurz gegriffen. Die Umsatzschätzungen trafen hingegen ins Schwarze.

    Stephan Wittwer von der Landesbank Baden-Württemberg verweist darauf, dass das 2001 übernommene Geschäft des US-Unternehmens Dazzle nach wie in den roten Zahlen steckt. Auch bleibe abzuwarten, wie die Lösungen aus dem Bereich Digital Media von Kunden angenommen werden. Das Geschäft mit Smart-Card-Readern für PC sei zwar profitabel, mache aber nur einen geringen Anteil am Umsatz aus.

    Im laufenden Geschäftsjahr rechnet SCM bei PC-Security und Digital-TV-Security mit einem Umsatz von 90 bis 100 Mio. Dollar. Die Consumer-Produkte sollen voraussichtlich 80 bis 85 Mio. Dollar erlösen. Damit ergibt sich bestenfalls eine Umsatzerwartung auf Vorjahresniveau. Die Gesellschaft hat dabei die Ertragsentwicklung wiederentdeckt: „Bei der künftigen Geschäftsentwicklung der beiden Segmente zählt für das Management Gewinnerzielung mehr als Wachstum, “ heißt es in der heutigen Mitteilung. Der Markt rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit Erlösen von 215 Mio. Dollar.

    Ausgewiesen wurden für das Quartal jetzt 4 Cent je Aktie Netto-Gewinn. Der Markt hatte jedoch zuletzt 6 Cent Gewinn je Aktie erwartet. Für das Gesamtjahr war mit minus 28 Cent je Anteilschein gerechnet worden. Erreicht wurden minus 30 Cent.

    Diese Zielverfehlung, vor allem aber die schwachen Wachstumsaussichten quittieren die Anleger heute mit zeitweiligen Abschlägen von mehr als 8 Prozent. Zur Mittagszeit liegt das Papier mit minus 4,8 Prozent bei 13,38 Euro.



    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    SCM Ziele knapp verfehlt und schwache Aussichten Die SCM Microsystems hat im vierten Quartal einen Nettogewinn von 0,6 Mio. Dollar erzielt. Dabei bleiben aber typisch „Proforma“ Goodwill-Abschreibungen, Einmalaufwendungen und Kompensation für Aktienoptionen außen vor. Im entsprechenden …