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     381  0 Kommentare KOMMENTAR - ComROAD – Totalverlust nicht ausgeschlossen

    Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die fristlose Kündigung des Vorstandsvorsitzenden Bodo Schnabelist nach Andreas Löhr, Aufsichtsratsvorsitzender des Telematik-Spezialisten, eine „vorsorgliche Maßnahme, um Schaden abzuwenden und die Chancen für einen Neuanfang zu wahren".

    Die Hinweise auf einen unkorrekten Ausweis von Umsätzen bei für das Geschäftsjahr 2001 hätten sich im Rahmen der in Auftrag gegebenen Sonderprüfung verdichtet, sagt er. So dicht, dass man jetzt auch noch die Jahre 1998 bis 2000 prüft. Die Untersuchung, ob das Unternehmen zu hohe Erlöse -vielleicht sogar mit Partnern, die keine sind- abgerechnet hat, soll in wenigen Wochen abgeschlossen sein.

    Jemand sollte so lange als unschuldig gelten, bis das Gegenteil bewiesen ist. Jetzt hat sich auf halber Strecke der Sonderprüfung offenbar herausgestellt, dass Schnabel nicht unschuldig ist. Welcher juristische Terminus zutrifft, mögen Fachleute entscheiden. Die Schlinge um den Hals des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden zieht sich zu. Bleibt zu hoffen, dass er sich im Falle seiner Schuld einer gerechten Strafe nicht entzieht – z.B. nach Hong Kong.

    Das Netz von Unstimmigkeiten muß sehr fein gewebt worden sein. Löhrs Worten zufolge sei auch dem Aufsichtsrat ein früheres Erkennen nicht möglich gewesen. Bedenklich stimmt, was er auf die Frage nach der Überlebensfähigkeit des Unternehmens sagt: „Ich bin Optimist. Die Gesellschaft hat einen Neuanfang verdient."

    Dem ist beizupflichten - im Interesse der Mitarbeiter und Aktionäre. Im Klartext bedeuten diese Worte aber, dass sich die Anleger mit Gedanken an den schlimmsten aller Fälle, dem Totalverlust ihres Kapitals, und die Mitarbeiter mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes vertraut machen müssen.

    Jeder ist für seine Anlagepolitik selbst verantwortlich. Aber ohne die Gier und Hast der Institutionen, die in der Euphoriephase des Neuen Marktes „unreife“ Unternehmen an die Börse gepusht haben, hätte es so manche Gelegenheit, Fehler zu machen, nicht gegeben. Heute vor zwei Jahren holten die Börsen dieser Welt übrigens zum letzten Mal vor der großen Baisse Schwung. Am 10. März begann der Nemax-All-Share von einem Stand von 8.522 Punkten aus seinen langen Absturz. Kurz vorher hatte die ComROAD-Aktie ihr Allzeit-Hoch.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    KOMMENTAR - ComROAD – Totalverlust nicht ausgeschlossen Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Die fristlose Kündigung des Vorstandsvorsitzenden Bodo Schnabelist nach Andreas Löhr, Aufsichtsratsvorsitzender des Telematik-Spezialisten, eine „vorsorgliche Maßnahme, um Schaden abzuwenden und die Chancen für …