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     2490  0 Kommentare Verlieren und trotzdem gewinnen



    Warren Buffett macht es vor

    Jetzt hat die Finanzkrise auch Warren Buffett erreicht, konnten wir vor kurzem lesen. Seine Berkshire Hathaway Aktiengesellschaft machte die ersten Verluste seit langen Jahren. Oh weh, es bleibt also niemand von der heftigen Krise verschont.

    Interessant ist, wie diese Verlust zustande gekommen sind: Buffett hat eine 37-Milliarden-Dollar-Wette abgeschlossen, dass die Aktien in 15 bis 20 Jahren höher stehen werden als bei 13.000 Punkten im Dow Jones. Und dieser Kontrakt ist jetzt natürlich wertzuberichtigen – analog zu den aktuellen Marktpreisen. Das Risiko ist dem neuen Wert anzupassen.

    Interessant ist daran Zweierlei: Etwa 4,85 Milliarden Cash hat Buffett für dieses Geschäft sofort bekommen. Er hat also einen „naked put“ verkauft. 4,85 Milliarden in Cash für die Übernahme eines Risikos, das erst in mehr als 15 Jahren aktuell wird. Wahnsinnige Geschichten, die es an den Märkten selbst in seriösen Bereichen gibt.

    Muss er sich deshalb nun Sorgen machen? Ich bleibe als einer seiner Aktionäre völlig ruhig. Vor allem: Hätte Buffett in Hypothekenanleihen gespielt, für die es jetzt keinen rechten Markt mehr gibt, hätte er nichts wertberichtigen müssen. Hat er aber nicht!

    Und die Moral von der Geschicht? In den heutigen Zeiten könnte es durchaus die Regel sein, dass die Seriösen nach außen hin schlechter dastehen als die Unseriösen. Leichen im Keller zu haben, ist zum Massenphänomen geworden. Sie hingegen zu zeigen, könnte durchaus die Ausnahme sein. Man sollte sein Investment also ganz auf Personen und nicht mehr auf die Zahlen abstellen.




    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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