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     2120  0 Kommentare Nagelprobe für den besten MDAX-Wert des Jahres 2008

    Das Jahr neigt sich mit Riesenschritten seinem Ende entgegen. Viele Investoren werden dabei denken: Gott sei Dank. Die drei wichtigsten deutschen Indizes DAX, TecDAX und MDAX werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine tiefrote Bilanz aufweisen. Beim 70 Werte umfassenden MDAX liegt diese aktuell bei minus 47 Prozent. Genauso sicher dürfte der beste MDAX-Performer die Aktie von Norddeutsche Affinerie werden. Mit einem Minus von 5,4 Prozent schlägt sie den zweitbesten MDAX-Wert Vossloh (-13,2 Prozent) deutlich. Doch am Mittwoch muss sich die Norddeutsche Affinerie bewähren. Für diesen Tag ist nämlich die Veröffentlichung der vorläufigen Jahreszahlen angekündigt worden. Diese könnten aufgrund der erratischen Kursverluste des Kupferpreises so manche bittere Pille enthalten. Zur Erinnerung: Der Kupferpreis gehörte im Jahr 2008 wegen der Rezessionsangst zu den besonders gebeutelten Industriemetallen und halbierte sich in etwa seit dem Jahreswechsel. Da die Norddeutsche Affinerie keine Minengesellschaft darstellt, sondern als größter Kupferproduzent Europas und im Kupferrecycling international führend gilt, gilt sie im Kupfermarkt vor allem als große Nachfragemacht. Das vom Unternehmen produzierte Kupfer stammt zu 60 Prozent aus dem von Minen gelieferten Kupfererz und zu 40 Prozent aus Recyclingmaterialien. Um ständig produzieren zu können, hat der Kupferhersteller hohe Lagervorräte aufgebaut und das könnte nun zum Problem werden.

    Hohe Abschreibungen drohen

    In der jüngsten Vergangenheit gab es zu diesem Thema kritische Berichte, welche die Aktie scheinbar problemlos wegstecken konnte. Ende Juni 2008 sollen bei der Norddeutschen Affinerie die Kupfervorräte das Eigenkapital um 69 Prozent übertroffen haben. Um sich das Ganze besser vorstellen zu können: Damals hielt die Norddeutsche Affinerie Kupfer im Wert von 1,9 Mrd. Euro auf Lager. Da dessen Wert im Laufe des Jahres massiv verloren hat, drohen nun erhebliche Abschreibungen. Neben den vorläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen dürfte für Anleger vor allem interessant sein, ob es hierzu neue Erkenntnisse gibt. Die relative Stärke der Aktie im Jahr 2008 dürfte vor allem auf den Einstieg der Salzgitter AG zurückzuführen sein, die mittlerweile eine Beteiligung von 20 Prozent am Kupferwert hält. Sobald dessen Käufe ausfallen und die Aktien des Unternehmens den freien Marktkräften ausgesetzt sein sollten, droht erhebliches Ungemach. Die Strategie, beim MDAX im kommenden Jahr auf den Gewinner des Jahres 2008 zu setzen, dürfte sich als relativ riskant erweisen, schließlich droht neben dem Problem mit den Lagerbeständen zugleich eine schwere Rezession. Als spannend dürfte sich die bisherige Erfolgsstory von Norddeutsche Affinerie aber auch im nächsten Jahr erweisen.



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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