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     3307  0 Kommentare Folgt Deutschland Japan?

    Japan legte am Freitag den stärksten Rückgang der Industrieproduktion vor, seitdem die Daten im Jahr 1953 erstmals erfasst wurden. Weil das weltweite Interesse an Autos und Elektronikprodukten massiv eingebrochen war, sank die japanische Industrieproduktion im November um 8,1 Prozent. Um noch größere Probleme zu verhindern, will die Regierung einen Rekordhaushalt von umgerechnet 700 Milliarden Euro für das nächste Fiskaljahr auflegen. Und auch das Arbeitsministerium schlägt Alarm: Da ein Drittel der japanischen Mitarbeiter zeitlich befristete Verträge hat, droht hier ein massiver Kahlschlag. Nach Schätzungen der Beamten werden von Oktober bis Ende März 85.000 Menschen ihre Arbeit, und viele davon sogar die von der Firma gestellte Bleibe verlieren. Die amtlichen Statistiker rechnen für das laufende Fiskaljahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,8 Prozent und für das ab dem 1. April beginnende neue Jahr mit einem Nullwachstum. Die Situation der japanischen Wirtschaft lässt sich sehr gut mit der Lage hier zu Lande vergleichen, schließlich sind wir ebenfalls sehr stark vom Export abhängig und gelten vor allem im dahinsiechenden Automobilsektor als wichtiger Player.

    Wichtiger Termin: 8. Januar

    Mit großer Spannung warten die Anleger nun auf die November-Zahlen Deutschlands. Für den 8. Januar hat das Statistische Bundesamt (DESTATIS) den Auftragseingang des Verarbeitenden Gewerbes für den Monat November angekündigt. Bei den beiden zurückliegenden Veröffentlichungen gab es böse Überraschungen. Für September wurde mit einem Minus von 8,3 Prozent das stärkste Minus seit der Wiedervereinigung vorgelegt. Einen Monat später ging es nochmals um 6,1 Prozent bergab. Weil dieser Konjunkturindikator als besonders wichtig für die tatsächliche Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate eingestuft wird, wäre ein erneuter „Tiefschlag“ ein weiteres Indiz für eine langanhaltende, tiefe Rezession und für die Börsianer möglicherweise wieder einmal ein Grund für massive Verkäufe. Dass dies nicht eine zwingende Reaktion sein muss, hat das Beispiel Japan gezeigt. Dort stieg nämlich der Nikkei 225 am Freitag - trotz der einbrechenden Industrieproduktion - um 1,63 Prozent auf 8.739,52 Punkte an. Besonders auffällig war im Jahr 2008 die ähnliche Entwicklung der beiden nationalen Aktienbarometer – beide verloren fast 43 Prozent an Wert.



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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