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     1107  0 Kommentare Winkt eine super Dividende?


    Die ehemalige Neuer Markt Klitsche Augusta Technologie (DE000A0D6612), die nur knapp an der Pleite vorbeischrammte, hat sich inzwischen zu einer ansehnlich profitablen Industrieholding entwickelt. Fokus des Unternehmens ist der Bereich Sensorik und Automatisierungstechnik. Nach neun Monaten verzeichnete die Gesellschaft einen Umsatz von rund 94 Millionen Euro. Das EBITDA erreichte 16,1 Millionen Euro und das EBIT betrug 14,1 Millionen Euro. Knackig die EBIT-Marge: Sie lag bei 15 Prozent. Unterm Strich klingelte in der Kasse ein Profit von 9,7 Millionen Euro oder 1,23 Euro je Aktie. Insgesamt ist das Zahlenwerk recht ordentlich. Selbst der operative Cashflow ist mit mehr als neun Millionen Euro vorzeigbar ausgefallen. Aufgrund von Zukäufen ist lediglich der Free Cashflow negativ ausgefallen. Ohne diesen Abfluss wäre aber auch diese wichtige Kennzahl positiv gewesen.

    Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Amnon F. Harman einen Umsatz in der Bandbreite zwischen 125 und 130 Millionen Euro. Die Auswirkungen der Finanzkrise in der Realwirtschaft spürt der Konzern bei seinen Unternehmen bisher nur moderat. Ursprünglich sollten sich die Erlöse auf 130 Millionen Euro belaufen. Die Prognose für das EBIT mit mindestens 19 bis 21 Millionen Euro blieb indes unverändert. Unterm Strich sollten am Jahresende deutlich mehr als 13 Millionen Euro Profit in der Bilanz stehen. Das würde einem Ergebnis je Aktie von circa 1,60 Euro entsprechen.

    Harman will seine Anteilseigner sogar sehr üppig am Gewinn teilhaben lassen. Er strebt eine Dividendenzahlung für das Jahr 2008 von satten 1,20 Euro an. Rendite beim Kurs von 8,60 Euro: Knackige 14 Prozent! Das ist aber ein Einzelfall. In der Regel sollen 30 Prozent des Überschusses in den Folgejahren ausgeschüttet werden. Der CEO erwartet sodann künftig Dividendenzahlungen von mindestens 60 Cent je Aktie. Das entspricht einer komfortablen Rendite von sieben Prozent.

    Für das kommende Jahr zeigte sich eine Sprecherin uns gegenüber recht optimistisch, weiter zu wachsen. Ein Zuwachs von sechs bis acht Prozent bei einer EBIT-Marge von 14 Prozent könnte in 2009 drin sein, sofern kein Flächenbrand in der Weltwirtschaft entsteht. 2010 soll ein Umsatz von 220 Millionen Euro erzielt werden. Das wird aber nur durch weitere Zukäufe möglich. Dem Vernehmen nach werden Übernahmen stets geprüft. Auch eine größere Übernahme mit einem Umsatz von 40 bis 120 Millionen Euro schloss die Sprecherin nicht aus. Selbst börsennotierte Unternehmen sind eine Option. Unseres Erachtens würde ins Profil von Augusta die ISRA Vision AG oder Silicon Sensor ganz gut passen. Unklar ist für uns aber die Finanzierung für einen großen Zukauf, obwohl sich die Sprecherin hier zuversichtlich zeigte. Die Bilanz weist aktuell einen ausgeglichenen Nettocashwert aus. Die Ausschüttung kostet das Unternehmen gut zehn Millionen Euro. Wir lassen uns aber gerne überraschen. Bilanziell ist jedenfalls ordentlich Platz für Leverage. Ob Banken entsprechende Kredite aber rausrücken, bleibt offen.

    Aktuell beläuft sich die Aktienanzahl auf 8,43 Millionen. Zehn Prozent dieser Aktien liegen im eigenen Portfolio. Der Aktienrückkauf zu Durchschnittskursen von 14,50 Euro war keine Heldentat des CEO. Er sollte diese Anteile am besten einstampfen. Bei einer Übernahme wollen Verkäufer Cash und keine Aktien. Die Anteile wieder über den Markt zu verticken dürfte nicht gut bei Anlegern ankommen. Daher am besten einziehen, was zusätzlich das EPS treibt. Zudem würden wir es begrüßen, wenn das zweiköpfige Management verstärkt Aktien aus der eigenen Tasche kauft. Der Vorstand hält nur geringfügig Aktien und hat bisher nur im minimalen Umfang Anteile gekauft. Bei einem satten Jahresgehalt in einem kleinen mittelständischen Betrieb von 614.000 Euro für zwei angestellte Vorstände im Jahr 2007, könnten die Käufe üppiger ausfallen.

    Summa summarum gefällt uns das Unternehmen sehr gut. Das KGV für dieses Jahr liegt bei fünf. Sollte in 2009 kein Gewinnwachstum erzielt werden, ist die Bewertung immer noch sehr überschaubar. Problem der Aktie könnte jedoch die Aktionärsstruktur sein. Die Deutsche Bank, die Augusta mehr oder weniger vor dem Aus rettete, hält immer noch knapp drei Prozent der Anteile, die verkauft werden dürften. Die ein oder andere Heuschrecke ist ebenfalls mit von der Partie, was den Kurs zumindest deckeln könnte. Da die Risiken nach unten wegen der Bewertung und der Dividende begrenzt sind, empfehlen wir die Aktie zur Depotbeimischung.


    Viele Grüße

    www.tradecentre.de

    Verfasst von 2TradeCentre
    Winkt eine super Dividende? Die ehemalige Neuer Markt Klitsche Augusta Technologie (DE000A0D6612), die nur knapp an der Pleite vorbeischrammte, hat sich inzwischen zu einer ansehnlich profitablen Industrieholding entwickelt. Fokus des Unternehmens ist der Bereich Sensorik …