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     1107  0 Kommentare Wie geht es bei diesem Solarzulieferer im TecDAX weiter?


    Der Zulieferer für die Solarindustrie hat das Jahr 2008 erfolgreich abgeschlossen. „Trotz der exogenen Schocks durch die weltweite Finanzkrise haben wir unsere Ziele weitgehend erreicht und blicken auf ein sehr gutes und ereignisreiches Jahr zurück“. Das sagt uns CFO Carsten Bovenschen im Hintergrundgespräch. Entsprechend wird das in Hohensten-Ernstthal ansässige Unternehmen wohl mehr als eine Viertel Milliarde Euro umsetzen und mit einer anvisierten EBIT-Marge von über zehn Prozent knackig verdienen. Unterm Strich erwarten wir einen Überschuss von mindestens 20 Millionen Euro oder einem Gewinn je Aktie von mehr als 1,60 Euro. Einziger Schönheitsfehler in 2008: Der operative Cashflow wird vermutlich negativ ausfallen. Bovenschen rechnet damit, dass sich das Working Capial erheblich erhöht. Unter anderem da Kunden ihre Zahlungsverpflichtung möglichst weit schieben. Zumindest stichtagsbezogen ist der Cashflow belastet.

    Der Auftragseingang war laut dem Finanzchef im Schlussquartal ordentlich. Roth & Rau hat in 2008 mehr als 250 Millionen Euro an neuen Aufträgen erhalten; dennoch haben einige Kunden in den USA und Asien ihre Entscheidungen noch einmal in das Jahr 2009 verschoben. Im letzten Quartal wurde der Ordereingang maßgeblich durch einen Großauftrag in Höhe von rund 30 Millionen Euro seitens eines bedeutenden Solarunternehmens aus dem Norden Europas beflügelt. Hervorzuheben: „Wir haben bisher keine Stornos zu verzeichnen. Wir rechnen jedoch mit Verschiebungen von Projekten bei unseren Kunden“, erklärt der studierte Betriebswirt.

    Wegen der weltweiten Krise wird das Jahr 2009 für Roth & Rau (DE000A0JCZ51) anspruchsvoll. „Aktuell befinden wir uns bezüglich neuen Aufträgen im Dornröschenschlaf. Die ersten beiden Quartale werden im Vergleich zu 2008 schwach ausfallen“. Für das zweite Halbjahr ist die Gesellschaft hingegen zuversichtlicher. Wenn die Konjunkturprogramme der verschiedenen Regierungen greifen und die Banken daraufhin wieder Zugriff auf vernünftige Projektfinanzierungen zulassen, „dann wird das Geschäft wieder anziehen, volkswirtschaftlich gesehen ist Solarstrom richtig und wird sich langfristig etablieren“. Grund der Zuversicht ist beispielsweise der neue US-Präsident. „Setzt Obama sein Programm um, werden wir davon in den USA profitieren“.

    „Gemäß diesem Szenario und wenn nicht noch zu viele Projektverschiebungen eintreten, dann könnten wir das Umsatzlevel des vergangenen Jahres in etwa halten“, sagt der CFO. Addiert werden müssen ohnehin 15 bis 20 Millionen Euro Umsatz aus den jüngst getätigten Übernahmen. Auf eine konkrete Prognose wollte er sich aber nicht festnageln lassen. Dennoch: Durch den „Obama-Effekt“ und die Wiederaufnahme von Projekten wäre das Vorjahresniveau eventuell erreichbar. Bei der Marge zeigte sich Bovenschen kämpferisch. „Wir greifen in 2009 bei der EBIT-Marge wie versprochen die elf Prozent an“. Die Marge ist allerdings bereinigt um Kaufpreisabschreibungen der Zukäufe, die den Gewinn um ein bis zwei Millionen Euro belasten.

    Die derzeitige Marktphase will Roth & Rau nutzen, um viel versprechende Firmen zu kaufen. „Wir sind nach wie vor intensiv auf der Suche nach Unternehmen, die uns technologisch oder bei der Marktdurchdringung voran bringen“. Mit der italienischen Tecnofirmes wurde zum Beispiel eine Firma gekauft, die sich jüngst bei Q-Cells als Lieferant qualifiziert hat. Einen größeren Wurf schloss Bovenschen des Weiteren nicht aus. „An dieser Stelle ist allerdings kurzfristig nichts zu erwarten“.

    Roth & Rau, die aktuell eine Nettoliquidität von über 80 Millionen Euro hortet, ist mit einem Börsenwert von rund 170 Millionen Euro ein Schnäppchen. Das Jahr 2009 ist zwar von vielen Unsicherheiten geprägt, aber darum hat sich die Aktie von ihrem Redkordhoch auch mehr als gesechselt. Wegen der üppigen Cashposition, die Hälfte des Börsenwertes ist in Cash unterfüttert und keiner bevorstehenden Schocknachrichten ist die Aktie zwischen 11 und 12,50 Euro spekulativ sehr reizvoll.

    Verfasst von 2TradeCentre
    Wie geht es bei diesem Solarzulieferer im TecDAX weiter? Der Zulieferer für die Solarindustrie hat das Jahr 2008 erfolgreich abgeschlossen. „Trotz der exogenen Schocks durch die weltweite Finanzkrise haben wir unsere Ziele weitgehend erreicht und blicken auf ein sehr gutes und ereignisreiches Jahr …