checkAd

    Hamburger Hafen  897  0 Kommentare Attraktives antizyklisches Investment

    Die erste Euphorie nach dem zugegebenermaßen sehr erfolgreichen Börsendebüt des Logistikkonzerns ist mittlerweile verflogen. Nach einem Hoch bei 68 Euro stehen die Papiere heute nur noch bei einem Drittel des Kurses. In unserem Update vor ziemlich genau einem Jahr hielten wir die Papiere für attraktiv bewertet, und tatsächlich kletterten sie im Frühsommer 2008 bis auf 60 Euro, was einem Plus von rund 25 % entsprach. Inzwischen ist die weltweite Rezession ein Fakt geworden, so dass die Aussichten gänzlich neu geprüft werden müssen.

    Nummer 2 in Europa

    Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) ist einer der führenden Hafenbetreiber in Europa (nach Rotterdam die Nummer 2), wobei HHLA als Management-Holding für die vier Segmente Container, Intermodal, Logistik und Immobilien operiert. Der Kerngeschäftsbereich des Konzerns, der unter dem Namen Port Logistics firmiert, steht praktisch für 100 % der Erlöse. HHLA bietet sowohl Umschlag und Verkehrsträgervernetzung, Transport- sowie Lager- und Kontraktlogistik als auch logistische Services und Consulting an. Durch die vertikale Integration führt zudem eine Optimierung einzelner Bereiche zur verbesserten Performance der anderen Geschäftssegmente.

    Moderner als die Konkurrenz

    Als Hafenbetreiber verfolgte HHLA vor allem ein Ziel: die Erlöse steigern und gleichzeitig den Hafenausbau vorantreiben. Der Standort wächst in der Tat stärker als die Konkurrenzhäfen in der Nord-Range und besitzt diesen gegenüber Wettbewerbsvorteile in den Märkten Asien und der nordisch-baltischen Region. Die Technologie der Hamburger befindet sich auf dem allerneuesten Stand. Das ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber den Top-10-Häfen, die zwar noch höhere Containerumschläge erzielen, aber dafür nur niedrige künftige Wachstumsraten darstellen können. Angesichts der weltweiten Konjunktureintrübung sind sämtliche diesbezüglichen Pläne aber über den Haufen geworfen.

    Kurs nahm Rezession vorweg

    Wie wir schon vor einem Jahr warnten: „Nicht zu vergessen auch, dass das Geschäft der Hamburger konjunkturabhängig ist. Normalerweise stellen Infrastrukturtitel eine ausgleichende, defensive Depotergänzung dar, nicht aber in diesem Fall, wenn das Rezessionsszenario akut wird.“ Diese Prognose, vor einem Jahr noch alles andere als Mainstream, hat sich 100-prozentig bewahrheitet. Das Container-Volumen, das über Hamburg abgewickelt wird, hängt zum großen Teil von den Importen und Exporten nach oder von Deutschland und auch Zentral- und Osteuropa sowie den Baltischen Staaten ab. Inzwischen kann sich kaum noch ein Land der aktuellen wirtschaftlichen Eintrübung entziehen.

    Containerumschlag in Seitenlage

    Die Nachrichten der vergangenen Wochen untermauerten den Eindruck, dass die Rezession den Hafenbetreiber bereits erreicht hat. Das Wachstum beim Containerumschlag im Hamburger Hafen sank im letzten Jahr auf Null. 2009, im eigentlichen Jahr des Konjunktureinbruchs, kann realistischerweise nicht mit einem Plus gerechnet werden – damit bliebe HHLA erneut, also wie schon 2007 und 2008, knapp unter der psychologischen Marke von 10 Mio. TEU (Standardcontainer).

    Einen Vorteil hat die Flaute allerdings: Aufgrund des abgeschwächten Wachstums (oder gar Rückgangs in einzelnen Bereichen) können die Modernisierungs- und Ausbauarbeiten an den Terminals besser bewältigt werden. Unvorstellbar, dass das im „Volllastbetrieb“ möglich gewesen wäre.

    Günstig zwar – aber nicht nachgeworfen

    Nimmt man die neuesten verfügbaren Daten und passt daraufhin die Gewinnschätzungen an, so ergibt sich nunmehr ein 2009er Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 9 bis 10. Bei einer Dividende von 1,15 Euro für 2008 ergibt sich inzwischen auch eine halbwegs interessante Dividendenrendite von rund 6 %. Beides sind Kennzahlen, wie sie in Rezessionen nicht ungewöhnlich sind.

    Fazit

    Bei derzeit 20 Euro sind HHLA-Aktien wieder eine Versuchung wert. Dazu allerdings muss ein Anleger die Nerven mitbringen, ein absolutes Flautejahr 2009 durchzustehen. Wer nicht von einer mehrjährigen, globalen Rezession ausgeht, für den ist HHLA jetzt ein interessantes antizyklisches Investment. 25 bis 30 Euro könnten innerhalb von 12 Monaten wieder auf dem Kurszettel stehen unter dieser Voraussetzung.

    Verfasst von 2Performaxx
    Hamburger Hafen Attraktives antizyklisches Investment Die erste Euphorie nach dem zugegebenermaßen sehr erfolgreichen Börsendebüt des Logistikkonzerns ist mittlerweile verflogen. Nach einem Hoch bei 68 Euro stehen die Papiere heute nur noch bei einem Drittel des Kurses. In unserem Update vor …