ThyssenKrupp
Quartalszahlen am Freitag dem 13.
Am 24. Januar erhielten die Aktionäre von ThyssenKrupp ein Schmerzensgeld (Dividende) von 1,30 Euro. Und das war hart
verdient, schließlich verlor die Aktie in den vergangenen 12 Monaten rund 45 Prozent ihres Werts. Das abgelaufene Geschäftsjahr ist passé und am Freitag dem 13. (!) veröffentlicht der klassische
Zykliker die Unternehmenszahlen für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres. Man braucht wahrlich kein Prophet zu sein, um diesbezüglich eine negative Geschäftsentwicklung zu prognostizieren. Wie
soll ein von der Stahlproduktion stark abhängiges Unternehmen gute Geschäftszahlen vorlegen, wenn einige seiner Großkunden ums Überleben kämpfen. Die jüngsten Verkaufszahlen am US-Automarkt im Januar
geben die Richtung vor – und die zeigt eindeutig nach unten.
Konjunktureller Gegenwind
Konjunktureller Gegenwind
Deutschlands größtes Stahlunternehmen registrierte im November und Dezember einen Rückgang des Auftragseingangs um bis zu 50 Prozent. Dies dürfte sich extrem negativ auf das erste Quartal ausgewirkt
haben. Mit einem rigiden Sparkurs möchte das Unternehmen Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro einsparen. Rund 20 Prozent dieser Ersparnis soll durch Einschnitte beim Personal erzielt werden.
Insgesamt beschäftigt ThyssenKrupp in den Sparten Stahl und Edelstahl rund 53.000 Mitarbeiter. Diese erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 37 Prozent der Konzernumsätze und über 46
Prozent des Vorsteuerergebnisses (EBT). Wie schlecht es um das Geschäft derzeit bestellt ist, zeigen die Pläne des Unternehmens, bis September in einigen Konzernteilen Kurzarbeit einzuführen. Selbst
Staatsbürgschaften seien laut Konzernchef Ekkehard Schulz gewünscht. Bei der Vorlage der Jahreszahlen äußerte sich das Management Ende November ausgesprochen nebulös. Die massiven Probleme im Bau-,
Automobil- und Maschinenbausektor werden auch auf Deutschlands größten Stahlproduzenten durchschlagen. Thyssen-Chef Schulz meinte in diesem Zusammenhang: „Deshalb werden wir für 2008/2009 einen
deutlichen konjunkturbedingten Umsatzrückgang hinnehmen müssen, dessen Ausmaß zurzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden kann. Dies wird sich im Ergebnis entsprechend niederschlagen. Die
zunehmenden Unsicherheiten auf den Finanz- und Realmärkten erlauben zurzeit keine quantifizierbare Prognose. Im Rahmen der Quartalsberichterstattungen werden wir uns konkreter zum laufenden
Geschäftsjahr äußern.“ Damit dürfte für ein hohes Maß an Spannung gesorgt sein. Unsere Prognose: Für das laufende Geschäftsjahr dürfte die Dividende um einiges unter dem diesjährigen Niveau von 1,30
Euro pro Aktie liegen.
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