Abwärtstrend in Russland gestoppt?
Welche Faktoren den russischen Aktienmarkt im vergangenen Jahr und zuletzt beeinflusst haben und wie günstig Russland auf aktuellem Ölpreis Niveau wirklich ist. Elena Shaftan, Fondsmangerin des
Jupiter New Europe Fund mit einer aktuellen Einschätzung zu Russland und Osteuropa.
Elena Shaftan: "Die Entwicklung der Gewinnschätzungen und Gewinnrevisionen ist auch für den russischen Markt sehr wichtig. Bis November letzten Jahres gab es noch positive Gewinnschätzungen für 2009. Seitdem gab es einen deutlichen Kursrückgang. Russland ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 3,5 und eine Kurs/Buchwert von 0,5 aktuell extrem günstig bewertet und auch in Emerging Markets Indizes niedrig gewichtet.
Elena Shaftan: "Die Entwicklung der Gewinnschätzungen und Gewinnrevisionen ist auch für den russischen Markt sehr wichtig. Bis November letzten Jahres gab es noch positive Gewinnschätzungen für 2009. Seitdem gab es einen deutlichen Kursrückgang. Russland ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 3,5 und eine Kurs/Buchwert von 0,5 aktuell extrem günstig bewertet und auch in Emerging Markets Indizes niedrig gewichtet.
Russland noch mit starker Bilanz
Zum Unterschied von anderen Emerging Markets verfügt Russland über hohe Reserven, die in Summe rund USD 388 Mrd. betragen. Davon hält die Zentralbank USD 163 Mrd. - der National Prosperity Fund USD 88 Mrd. und der Reservefonds (Stabilisierungsfonds) USD 137 Mrd. Der Großteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde von Unternehmen (USD 309 Mrd.) und nur zu einem geringeren Teil von privaten Haushalten (USD 57 Mrd.) aufgenommen. Der Anteil der kurzfristigen Staatsschulden in der Höhe von USD 9 Mrd. ist sehr gering.
Elena Shaftan: "Wir meiden private Unternehmen mit zu hoher Verschuldung und bevorzugen Unternehmen, wo der Staat maßgeblich beteiligt ist. Wenn Unternehmen in eine Schieflage kommen, wird der Staat zur Hilfe kommen - allerdings auch nur zu ganz bestimmten Bedingungen, beispielsweise mit Jobgarantien für Mitarbeiter, Auflagen für bestimmte Standorte, etc. Wir haben zuletzt Unternehmen verkauft, deren Schulden in der heutigen Krise als zu hoch eingestuft wurden."
Rubel Wechselkurs und Ölpreis
Russland hat in der Vergangenheit den Kurs des Rubels gegenüber einem Basket von Währungen gemanagt (55 Prozent Euro, 45 Prozent US Dollar). Elena Shaftan: "Nach der Abwertung des Rubels von rund 30 Prozent sollte bei einem Ölpreis von rund USD 40 ein neues Gleichgewicht auf dem Markt möglich sein. Ein Rückgang des Ölpreises unter die Marke von USD 35 würde neue Probleme schaffen. Ein weiterer Risikofaktor ist eine deutlich tiefere Rezession in Westeuropa." Wie auch in Westeuropa kann Russland die bislang beschlossenen Maßnahmen ohne Probleme finanzieren. Falls die Konjunkturbelebung jedoch ausbleibt, können die Mittel für eine zweite oder dritte Stimulierungsrunde sehr knapp werden.
Zum Unterschied von anderen Emerging Markets verfügt Russland über hohe Reserven, die in Summe rund USD 388 Mrd. betragen. Davon hält die Zentralbank USD 163 Mrd. - der National Prosperity Fund USD 88 Mrd. und der Reservefonds (Stabilisierungsfonds) USD 137 Mrd. Der Großteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde von Unternehmen (USD 309 Mrd.) und nur zu einem geringeren Teil von privaten Haushalten (USD 57 Mrd.) aufgenommen. Der Anteil der kurzfristigen Staatsschulden in der Höhe von USD 9 Mrd. ist sehr gering.
Elena Shaftan: "Wir meiden private Unternehmen mit zu hoher Verschuldung und bevorzugen Unternehmen, wo der Staat maßgeblich beteiligt ist. Wenn Unternehmen in eine Schieflage kommen, wird der Staat zur Hilfe kommen - allerdings auch nur zu ganz bestimmten Bedingungen, beispielsweise mit Jobgarantien für Mitarbeiter, Auflagen für bestimmte Standorte, etc. Wir haben zuletzt Unternehmen verkauft, deren Schulden in der heutigen Krise als zu hoch eingestuft wurden."
Rubel Wechselkurs und Ölpreis
Russland hat in der Vergangenheit den Kurs des Rubels gegenüber einem Basket von Währungen gemanagt (55 Prozent Euro, 45 Prozent US Dollar). Elena Shaftan: "Nach der Abwertung des Rubels von rund 30 Prozent sollte bei einem Ölpreis von rund USD 40 ein neues Gleichgewicht auf dem Markt möglich sein. Ein Rückgang des Ölpreises unter die Marke von USD 35 würde neue Probleme schaffen. Ein weiterer Risikofaktor ist eine deutlich tiefere Rezession in Westeuropa." Wie auch in Westeuropa kann Russland die bislang beschlossenen Maßnahmen ohne Probleme finanzieren. Falls die Konjunkturbelebung jedoch ausbleibt, können die Mittel für eine zweite oder dritte Stimulierungsrunde sehr knapp werden.