checkAd

    Hynix/Micron  226  0 Kommentare Verwaltungsrat stoppt Übernahme

    Der Verwaltungsrat des Chipherstellers stoppt den Verkauf der DRAM-Speicher-Sparte an . Tags zuvor hatten die Gläubigerbanken dem Deal zugestimmt, der vorsieht, dass die Amerikaner für die Übernahme der DRAM-Fertigungsstätten 3,8 Mrd. Dollar zahlen und sich mit weiteren 200 Mio. Dollar an den verbleibenden Aktivitäten beteiligen.

    Ob sich der Verwaltungsrat damit dem öffentlichen Druck seitens Gewerkschaften und Kleinaktionären beugt oder ob er hofft, auf der Welle steigender Speicherpreise aus eigener Kraft überleben zu können, muss zunächst offen bleiben. Tatsache ist, dass Hynix in der Vergangenheit maßgeblich dazu beigetragen hat, durch Überkapazitäten die Preise für DRAM-Chips unter Druck zu halten. Vor der Entscheidung befand sich der Aktienkurs der Südkoreaner mit über 15 Prozent im Minus. Nach Bekanntwerden erholte die Notiz sich jedoch sofort kräftig.

    1

    Kleinaktionäre von Hynix befürchten eine Verwässerung ihrer Anteile, wenn ein Teil der Schulden im Juni in Aktien umgewandelt werden soll. Die ebenfalls am Unternehmen beteiligten Gewerkschaften hatten im Falle eines Verkaufs mit Streik und Massenkündigungen gedroht.

    Für die DRAM-Branche rückt damit die notwendige Konsolidierung auf der Anbieterseite vorerst wieder in die Ferne. Das dürfte die Preise in diesem äußerst volatilen Segment der Halbleiterindustrie unter Druck halten, weil zumindest im laufenden Quartal nicht mit einer Nachfragebelebung auf den Endmärkten der PCs und des Telekommunikations-Equipment zu rechnen ist. Der Server-Markt alleine wird es kaum richten können.

    Die Preise an den Spot-Märkten hatten sich seit November kräftig erholt, befinden sich seit Februar aber in einer Konsolidierungsphase, die noch nicht abgeschlossen ist. Micron würde zusammen mit den Fertigungslinien von Hynix zur Nummer eins im DRAM-Geschäft aufsteigen. Mit einem Marktanteil von mehr als 37 Prozent könnten die Amerikaner die Versorgungslage effizient steuern und damit die Preise stabilisieren. Das würde zunächst allen Anbietern nutzen.

    Der Kurs von Infineon schüttelt die Nachricht heute erst einmal ab: Die Aktie steigt nach zwei Stunden Handel um 1,3 Prozent auf 20,82 Euro.


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Hynix/Micron Verwaltungsrat stoppt Übernahme Der Verwaltungsrat des Chipherstellers stoppt den Verkauf der DRAM-Speicher-Sparte an . Tags zuvor hatten die Gläubigerbanken dem Deal zugestimmt, der vorsieht, dass die Amerikaner für die Übernahme der DRAM-Fertigungsstätten 3,8 Mrd. Dollar …