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    Fonds-Check  13804  0 Kommentare Signa Immobilienwerte Österreich Plus

    Geldspritze für Wiens beste Lagen: Signa bietet Österreich-Entwicklungsfonds mit kurzer Laufzeit an

    Das Kaufhaus Tyrol soll Innsbrucks neuer Konsum-Tempel werden. Gesichert hat sich die Projektentwicklung René Benko, Chef des österreichischen Immobilienunternehmens Signa. Ein Projekt, bei dem nicht immer alles harmonisch verlief. Ärger gab es zum Beispiel um die Fassade. So machten Studenten der Architektur-Fakultät der Universität Innsbruck daran sogar die Frage nach der Sinnhaftigkeit ihres Berufsstandes fest.

    Schön oder nicht - daran scheiden sich die Geister. Doch zweifeln die wenigsten an der Wirtschaftlichkeit des Projektes, derzeit noch die größte innerstädtische Baustelle Österreichs. Das Kaufhaus Tyrol ist Teil eines Portfolios, an dem sich die Anleger über den Fonds „Immobilienwerte Österreich Plus” der Düsseldorfer Signa-Tochter Signa Property Funds beteiligen können.

    Objekte: Das deutsche Angebot finanziert eine Tranche am Zielfonds „Signa Real Estate Capital Partners Development I”, eigentlich ein Investment-Vehikel für institutionelle Großanleger. Darin verpackt Signa-Chef Benko einige der spektakulärsten Immobilienprojekte Österreichs, um einen Fuß in die Tür der Investoren wie Banken, Versicherer und Pensionskassen zu bekommen. Im Fokus des Portfolios liegt die Hauptstadt Wien. Hier stehen bereits fünf Objekte fest, unter anderem die Entwicklung der ehemaligen Zentrale der Bank für Arbeit und Wirtschaft im Schatten des Stefandoms und ein Neubau gegenüber dem Milleniums-Tower am Donau-Kanal. Weitere Projekte sind in Salzburg, Innsbruck und eines am Gardasee in Planung.

    Konzept: Die Signa Holding umschreibt ihr Angebot als „opportunistisch investierender Immobilienfonds mit Schwerpunkt Österreich”. Der Publikumsfonds beteiligt sich daran mit knapp 40 Millionen Euro. Das Eigenkapital aller Anleger, inklusive der Institutionellen, soll sich auf 200 Millionen Euro summieren und ein Viertel der Gesamtinvestition darstellen. Zuzüglich der Darlehen sind Investitionen bis zu 800 Millionen Euro möglich. Die Zeichner profitieren bei diesem Fonds weniger von laufenden Ausschüttungen als vielmehr vom Verkaufserlös der einzelnen Objekte. Erste Rückflüsse stellt Signa bereits Ende kom-menden Jahres in Aussicht.

    Kalkulation: Der Verkaufsprospekt nennt eine Rendite zwischen neun und elf Prozent jährlich. Mit dieser Aussage kann nicht jeder Anleger etwas anfangen, denn sie bezieht sich auf das im Investment gebundene Kapital. Leider fehlt eine Aussage zum Gesamtrückfluss. Auf Nachfrage nennt der Initiator hier 143 Prozent, was ein Plus in Höhe von 38 Prozent bedeutet. Das wäre ein attraktiver Gewinn, denn bereits im Dezember 2012 soll die Laufzeit des Fonds enden. Das Management verdient mit, nachdem die Zeichner ihren Einsatz zurückhaben und zusätzlich eine Vorzugsausschüttung von zehn Prozent. Von weiteren Überschüssen erhält es 20 Prozent.

    Weiche Kosten: Gebühren, Provisionen und sonstige Kosten addieren sich auf 13,5 Prozent inklusive Agio. Daran ist nichts auszusetzen.

    Steuern: Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Darauf fällt Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent an.

    Anbieter: Signa Holding zählt zu den größten Immobilieninvestoren Österreichs. Die Tochter Signa Property Funds wurde 2003 gegründet und hat bislang Immobilienfonds mit einem Gesamtvolumen von 830 Millionen Euro aufgelegt. Vorstände sind Frank Tölle und Michael Wilke. Beide kamen von Ideenkapital.

    Fazit... Signa-Chef René Benko hat es in wenigen Jahren zu einem der Marktführer unter den Immobilien-Investoren Österreichs gebracht. Sein Portfolio umfasst einige der spektakulärsten Sanierungsobjekte und Neubauten des Landes, eine ganze Reihe davon direkt in der Wiener Innenstadt. Davon können die Zeichner des Fonds „Immobilienwerte Österreich Plus” profitieren. Sie finanzieren Gebäude mit Historie oder neue Immobilien in Top-Lage. Das heißt nicht, der Fonds sei ohne Risiken. Darauf deuten alleine die hohen Renditemöglichkeiten. Anleger stellen Benko einen Teil der Finanzierung zur Verfügung. Kann er die kalkulierten Preise beim Ver- kauf nicht erzielen oder finden sich keine Käufer, geht die Rechnung nicht auf. Es kann immer schlimmer kommen als erwartet - das beweist uns die aktuelle Krise. Doch wer mit unternehmerischem Risiko einen Teil seines Vermögens kurzfristig in Immobilien investieren will, sollte sich näher mit dem Angebot beschäftigen.



    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
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