Kommt der Marktumschwung? (Teil 2)

Sehr geehrte Damen und Herren,

in meinem öffentlichen Beitrag Ende März stellte ich mir die Frage, ob jetzt endlich der lang ersehnte Marktumschwung kommt. Diese Frage stellen sich sicher zum x-ten Mal tausende von Anlegern. Oder wird es wieder so enden wie in den Monaten zuvor? Baissen neigen dazu, Anleger in Erholungsbewegungen hineinzulocken, nur um dann mit großer Wucht in die nächste Kelleretage zu sausen. Das grausame „Spiel“ setzt sich so lange fort, bis selbst die schlechtesten Nachrichten keine Kurslawine mehr auslösen. Genau das war vermehrt in den letzten Tagen zu beobachten: schlechte Nachrichten führten sogar zu Kursgewinnen, während überraschend gute Unternehmenszahlen für einen Freudensprung sorgten. Insgesamt zeigten die Aktienmärkte in den letzten beiden Wochen ein Verhalten wie zu besten Haussezeiten.

Damit kommen wir meiner wagemutigen These einen Schritt näher, dass sich das Angebots- / Nachfrageverhalten an den Aktienmärkten aufgrund staatlicher Rettungsmaßnahmen und überbordenden Pessimismus langsam verschiebt. Meine Überlegung war, dass die wiederholte Flutung der Märkte mit frischem Geld, erste positive Quartalsergebnisse der Großbanken sowie die Entschärfung der „Kreditklemme“ in fremdkapitalintensiven Branchen zu einem Umdenken bei den finanzkräftigen Marktakteuren führt. Diese Marktteilnehmer haben die finanziellen Mittel, um eine längere Rallye loszutreten.

Die Diskussion darüber, ob es sich um eine Bärenmarktrallye oder die Geburt einer jungen Hausse handelt, wäre rein akademischer Natur. Entscheidend ist: Bestätigt der Markt wie die letzten zwei Wochen die These, bieten sich weiterhin Chancen für mittelfristige Long-Engagements wie schon lange nicht mehr. Dabei favorisiere ich technisch starke, möglichst fundamental untermauerte Aktien, Branchen und Rohstoffe, die gleichzeitig eine gute Story bieten.



Verwirft der Markt die These (und damit muss man immer rechnen), bleibt mir nichts anderes übrig als mein Geld wieder in Sicherheit zu bringen und das Spektakel von der Seitenauslinie zu betrachten - mit dem tröstlichen Gedanken, dass das „leidige Warten“ in Zukunft durch noch günstigere Einstiegskurse belohnt wird.

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Ihr Heiko Aschoff
Diplom-Kaufmann
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